piwik no script img

■ Heute vor fünf JahrenDubček tritt auf

In Prag versammeln sich Hunderttausende im Sportstadion. Seite an Seite zeigen sich Alexander Dubček und der Repräsentant der gegenwärtigen Regierung, Ladislav Adamec. Dubček mahnt zu „Besonnenheit und Einheit“. Er unterstützt Adamec, dessen Rede verrät, wie weit er sich bereits von der ehemaligen Machtzentrale KP entfernt hat.

Der polnische Ministerpräsident, Tadeusz Mazowiecki, trifft zu einem Besuch in Moskau ein. Der Ausrutscher eines sowjetischen Reporters zeigt, wie ungewöhnlich es noch ist, einen Staatsgast aus einem Bruderland zu empfangen, der nicht der Partei angehört. Er stellt den Premier gleich zweimal versehentlich als „Genosse Mazowiecki“ vor.

In Ungarn sind acht Millionen Stimmberechtigte aufgerufen über den Termin der nächsten Parlamentswahlen abzustimmen. Vier Oppositionsparteien griffen das Referendum an, nachdem die Direktwahl des Staatspräsidenten auf anfang nächsten Jahres festgelegt worden war.

Ein so früher Termin würde laut Opposition der herrschenden Kommunistischen Sozialistischen Partei entscheidende Vorteile verschaffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen