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CDU beschließt Quotierung

■ Knappe Mehrheit auf Parteitag für Quorum

Bonn (taz) – Auch bei der CDU kommt nun die Frauenquote, Quorum genannt. Auf dem Bundesparteitag stimmten die ChristdemokratInnen gestern mit knapper Mehrheit dem Antrag ihres Bundesvorstands zu. Er sieht vor, daß ein Drittel aller Mandate und Ämter mit Frauen besetzt werden sollen. Oberster Befürworter der Frauenquote: Parteichef Kohl persönlich. Er müsse seine frühere Meinung, daß Appelle ausreichten, revidieren, sagte er. „Ich bin für alles offen, aber nicht dafür, daß wir hier herausgehen und sagen, es bleibt, wie es ist.“ Der kräftige Applaus, der folgte, täuschte. Innerhalb der Partei gibt es heftige Querelen um den Quotenvorschlag. Hauptargument der GegnerInnen: Die Quote sei unnötige Reglementierung und Bevormundung. Vor allem junge Frauen aus den östlichen Bundesländern wollen keine „Quotenfrau“ sein. Sie hätte auch ohne Quote sehr gute Chancen in der CDU, sagte etwa die 22jährige Delegierte Tonia Meyer. Gewendet gaben sich Angela Merkel und ihre Nachfolgerin im Amt der Frauenministerin, Claudia Nolte. Nolte sagte, sie wolle dafür votieren, auch wenn sie kein Freund einer Quote sei.

Vor der Quotendiskussion fanden die Wahlen zum Bundesvorstand statt. Kohl wurde als CDU-Chef erwartungsgemäß von den 1.000 Delegierten mit 94,9 Prozent Jastimmen bestätigt. Kohls Stellvertreter Norbert Blüm, Heinz Eggert, Angela Merkel und Erwin Teufel wurden ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Im engsten Führungkreis der CDU findet sich damit nur eine einzige Frau. Unter den weiteren sieben Plätzen im Präsidium sitzt mit Christa Thoben ebenfalls nur eine Frau. Myriam Schönecker Seite 4

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