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Kein Verzicht auf Castor

■ Gorleben-Firma will Lager füllen

Hannover (taz) – Der Geschäftsführer der Brennelementlager Gorleben (BLG), Wolfgang Hawickhorst, erwartet noch vor Weihnachten eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg über den anhängigen Castor-Fall. „Theoretisch“, sagte Hawickhorst gestern, sei der Transport des in Philippsburg stehenden Castorbehälters noch in diesem Jahr möglich. „Unwahrscheinlich“ sei es außerdem, daß aus politischen Gründen auf den Transport verzichtet wird. Das Warten auf Energiekonsensgespräche mache keinen Sinn. Wenn sie nämlich zu einem Verzicht auf die Wiederaufarbeitung führten, sei die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente nötiger als zuvor.

Aber auch Hawickhorst weiß, daß die Transportgenehmigung für den Philippsburger Castor Ende des Jahres ausläuft. Man habe deshalb den Transporteur, die Deutsche Bahn AG, aufgefordert, eine neue Genehmigung zu beantragen. Wenn sie erteilt sei, müsse das niedersächsische Umweltministerium der Einlagerung des Behälters in Gorleben nicht mehr zustimmen. Niedersachsens Umweltministerin wird bald andere Zulassungsdokumente prüfen dürfen. In den ersten Januarwochen, kündigte Hawickhorst an, werde die Einlagerung von Wiederaufarbeitungsmüll aus Frankreich in Gorleben genehmigt. Zwischen der Bundesrepublik und Frankreich sei vereinbart, daß der Rücktransport des in Glaskokillen eingeschmolzenen hochradioaktiven Materials zum Jahreswechsel beginne. Jürgen Voges

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