Die ganze Kinowoche... ...alle Filme, alle Termine

Akira Japan 1987, D: Katsuhiro Otomo

In dem aufwendigsten japanischen Zeichentrickfilm aller Zeiten brettern Superhelden auf Motorrädern durch ein apokalyptisches Neo-Tokio. Viel Action, Blut und mystische Weltuntergangsstimmung. In bester Gozilla-Tradition wird Tokio gleich zweimal komplett zerstört, und das Monster ist ein schmächtiger Teenager. Also einer von denen, die solche Comics wie Akira verschlingen. Cinema

Amateur Frankreich, USA 1994, R: Hal Hartley D: Isabelle Huppert, Martin Donovan

„Bizarre Bilder, skurrile Figuren: Hal Hartleys Komödie um Kriminelle ohne Gedächtnis und Nonnen ohne Moral ist ein Hit. Hartley rührt einen Krimi-Cocktail voller Witz und Melancholie, Sarkasmus und Brutalität, in dem biedere Buchhalter zu Berufsmördern mutieren und Elektroschocks ebenso wie Rachemorde zu Lachnummern werden. Hartley frönt seiner Vorliebe für stilisierte Kunstwelten: Nichts ist zu verrückt, als daß der Autorenfilmer (Simple Men“) ihm nicht mit trockenen Humor auf den Pelz rückte“ (TV Spielfilm) Atlantis

Asterix in Amerika BRD 1994 R: Gerhard Hahn

„Hier betritt Asterix zum ersten Mal im Kino neue Ufer. Der Druide Miraculix wird von den Römern über die Erdscheibe katapultiert. Asterix und Obelix machen sich auf die Suche nach ihm - und entdecken zufällig die neue Welt: Amerika.“ (epd Film) Ufa-Stern

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie:“ Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenesen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) City, UT-Kino

Bittersüße Schokolade Mexiko 1992, R: Alfonso Arau

„Ein sinnenfreudiger und leidenschaftlicher Film, der die Liebe und das Kochen ins Zentrum stellt, und dabei der uralten Weisheit, daß Liebe durch den Magen gehe, neue überraschende Varianten abgewinnt.“ (epd) Gondel

Easy Rider USA 1969, R: Dennis Hopper, D: Dennis Hopper, Peter Fonda, Jack Nicholson

"Die sentimentale Paranoia des Films entsprach offensichtlich den Vorstellungen einer riesigen, jugendlichen Fangemeinde. In den späten 60ern war es cool zu glauben, man könne nicht gewinnen, daß alles manipuliert und hoffnungslos war. Die Landschaften hatten blendende Formen; die überwältigende Musik von Jimi Hendrix und Gruppen wie The Band und The Byrds gab den schleppenden Scenen einen Puls und Fonda, mit seiner Miene von heiligem Noblesse Oblige, starb für die Sünden Amerikas. Der Film wurde zu einer rituellen Erfahrung.“ (Pauline Kael) Kino 46

Erdbeer & Schokolade Kuba 1993, R. Tomas Gutierrez Allea, Juan Carlos Tabio, D.Jorge Perugorria, Vladimir Cruz,

Noch bevor die große Flucht begann, hat Alea, der große Mann des kubanischen Kinos seine Liebeserklärung an sein Heimatland verfaßt und die endet, wie könnte es anders sein, mit dem Abschied von Kuba. Eine aberwitzige, bisweilen melancholische Komödie über Kommunismus und Homosexualität, über Machismo und Katholizismus, über schwarze Magie und den schwarzen Markt, über John Donne, Vargas Llosa und Maria Callas, über Sonnenblumen und kaputte Kühlschränke. Atlantis und Casablanca (OL)

Felidae Deutschland 1994, R: Michael Schaack

„Allein, weil die Felidae-Katzen aussehen wie die Kopie der Aristocats, fällt es schwer, irgendetwas Diabolisches zu imaginieren. Autor Akif Pirincci, sehr zufrieden mit der Verfilmung, macht sich nur verdächtig, wenn er beteuert: „Bei Disney sind Menschen dargestellt, die Tiermasken aufhaben. Meine Tiere sind vermenschlicht, aber der Charakter bleibt animalisch.“ Seine Tiere jedoch wurden zu unterhaltsamen Kuscheltieren. Aber so ist das nun mal mit Katzen.“ (taz) Ufa-Stern, Atelier

Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. Europa, Ufa-Palast

Gandhi Großbritannien 1981, R: Richard Attenborough, D: Ben Kinsley, John Gielgud

Natürlich wird Gandhi von Ben Kinsley wunderbar verkörpert und wenn eine Geschichte in diesem Jahrhundert es wert war, erzählt zu werden, dann diese. Aber nicht unbedingt als überlanges Heiligenspiel. Attenborough kann offensichtlich nicht anders, und so wurde sein nächstes Epos über den heiligen Chaplin ein überlanger Flop. Auch als Schauspieler blieb er seiner Berufung treu, und so ist er in Amerika gerade jetzt in der Heiligenrolle seines Lebens zu sehen - als Nikolaus. Gondel

Heavy Metal USA 1981/1882

Sieben von verschiedenen Regisseuren animierte Zeichentrickfilmchen, die auf Geschichten aus dem Comic-Magazin Heavy Metal basieren, also mit garantiert schlechtem Geschmack vollgestopft wurden mit Gewalt, Sex und Action. “Fabrikmäßige Animationstechnik, mit reaktionärer Ideologie grundiert“, urteilt das Lexikon des internationalen Films. Cinema

Hugo, das Dschungeltier Dänemark 1993, R: Flemming Quist Möller

Zeichentrickfilm über die Dschungel-Jagd nach Hugo, dem seltensten Tier der Welt, das wie eine Mischung aus Äffchen und Eichhörnchen aussieht. Der putzige Held wird aus seinem Urwald-Paradies herausgerissen, entkommt dem Multimilionär Conrad und landet schließlich doch im Zoo von Kopenhagen. Kino 46

Interview mit einem Vampir R: Neil Jordan, D: Tom Criuse, Kerstin Dunst, Christian Slater

„Das ganze erinnert in seiner weichgezeichneten Langhaarigkeit an das Mädchenpensionatsgeschmuse in ,Bilitis'. Junge Männer gehen zwischen Pappeln spazieren, reden allerlei verliebten Unsinn, und Wölfe heulen in der Nacht. Der Weltschmerz, sonst Wesenszug jeder fremden Kreatur, schlägt in juvenile Schwatzkultur um. Tote reden vom Existenzialismus: Forever grunge. (...) Cruise, Pitt und Slater Slater spielen eine zum Mainstream gewordene, todestriebige Jugendkultur nach, die sich auch in historischer Kulisse nur noch selbst abbilden kann.“ (taz) Ufa-Palast, UT-Kino

Das Kartell USA 1994, R: Philip Noyce

„Über einen faschistischen Propagandafilm hätte man sich noch aufregen, und die kalifornischen Ochsenfrösche an die Wand nageln können, bei einem 08/15- Actionfilmchen ist selbst gähnen zu anstrengend.“ (taz) Ufa-Stern

Kid Blue USA 1973, R: James Frawley, D: Dennis Hopper, Warren Oates

Western mit Dennis Hooper: „Er ist dazu verdammt, eines Tages eine andere Fluchtmaschine zu nehmen und der Easy Rider zu werden. Kid Blue kommt einem vor wie die Vorgeschichte zu diesem anderen Dennis-Hopper-Film. Die Kinder Amerikas haben ihr Paradies an eine Industriegesellschaft von pompösen Puritanern verloren.“ (Joe Hembus, Western Lexikon) Kino 46

Kleine Träume Ägypten 1993, R: Khaled el Hagar

El Hagar erzählt die Geschichte von den kleinen Träumen eines 13jährigen Jungen, dessen Vater 1956 im Suezkrieg getötet wurde. Dabei geht es nicht nur um Kindheitsmythen, sondern auch um das nationale Trauma schlechthin in Ägypten – die Niederlage im Krieg gegen Israel. Kino 46

Komitas Deutschland Armenien 1988, R: Don Askarian

Die Tradition einer in Vergessenheit geratenen Kultur, aber auch die Geschichte des ersten Völkermordes im 20. Jahrhundert am Beispiel eines Einzelschicksals: Der armenische Musiker und Mönch Komitas wird zum Augenzeuge der Vernichtung seines Volkes, weder Religion noch Kunst bieten ihm trost für das Unfaßbare, er lebt fortan in Nervenheitanstalten.Kino 46

Der König der Löwen USA 1994, R: Rob Minkoff

„Auch das neueste Produkt aus den Cartoon-Studios der Disney Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig portaitierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV Spielfilm) Ufa Palast, UT-Kino

Die Krähe USA 1994, R: Alex Proyas, D: Brandon Lee

Bild um wunderschönes Bild wird hier dem Zuschauer um die Augen geschlagen - jedes einzelne so clever, so effektvoll inszeniert, daß sämtliche Charaktere zu Comicfiguren der dämlichsten Sorte erstarren. Was hier als schicker „Trash“ für ein vermutlich trendbewußtes Teeniepublikum verhökert werden soll, ist genau das: Müll - Altmetall statt Heavy Metal. Cinema

Madita und Pim Schweden 1980, R: Göran Graffman

Die achtjährige Madita bringt in einem kleinen schwedischen Dorf alles durcheinander. Sie sucht den Geist eines Grafen, will fliegen lernen und springt mit Vaters Regenschirm vom Dach. Einer der wenigen skandinavischen Kinderfilme, der nicht auf einem Buch von Astrid Lindgren basiert.Schauburg

Die Maske USA 1994, R: Chuck Russell, D: Jim Carrey

Natural Born Killers USA 1994, R: Oliver Stone D: Juliette Lewis, Woody Harrelson, Tommy Lee Jones

„Süß bedrohlich wie zu dichter Konfetti-Regen prasselt „Natural Born Killers“ auf Gläubige und Nichtgläubige. (...) Mit einem Thanksgiving-Korb voll visueller Ideen hat sich Stone vorgenommmen, sowohl David Lynch wie auch Kokshead Quentin Tarantino – auf dessen Story das ganze basiert – aus dem Feld zu schlagen. (..) Natürlich ist Stone auch auf den Serial-Killer- Zug aufgesprungen. Wickey und Mallory sind seine Variante von Bonnie und Clyde. (...) Daß Stone die neuesten Zelebritäten-Kalamitäten um O.J. Simpson aufruft, um sein Projekt zu verteidigen, ist natürlich reine Heuchelei; und es sind genau diese Prätentionen, die einen Megaballon wie diesen Film wie Sandsäcke am Boden halten. (taz) Filmstudio, UT-Kino

Nightmare Before Christmas USA 1993, R: Tim Burton

„Tim Burtons bizarre Filmvision, der erste nur in der Stop-Motion-Technik, die einst Monster wie King-Kong zum Leben erweckt hat, gedreht Film, ist Weihnachtsmusical und Wunder in einem. Er entführt uns in eine Welt, die wir so noch nie gesehen haben. Jeder Festtag hat seine eigene Stadt , die nur für ihn lebt und arbeitet. Christmas Town ist ein wahr gewordener Traum, Sinnbild einer friedlich-fröhlichen Harmonie, das an die pastellfarbene Vorstadt aus „Edward mit den Scherenhänden“ erinnert. Und genau wie dort ist alles äußerliche nur eine Hülle, die den wahren Charakter verschleiert. So verwandeln sich Menschen in die wahren, allzeit gewaltbereiten Monster, und die Schreckensgestalten werden zu gebrochenen Figuren zwischen Realität und Sehnsucht.“ (Sascha Westphal) Schauburg

Priscilla – Königin der Wüste USA 1994, R: Stephan Elliot, D: Terence Stamp

„In dem australischen Trio kommen drei Generationen zusammen und drei Sehnsüchte aus einer schwulen Brust: Der leckere Knackarsch Felicia, ewige Jugend und Attraktivität; das sensible Mittelalter Mitzi, mit heterosexueller Vergangenheit und einem leiblichen Sohn; und Bernadette, die vom Leben gereifte und Frau geworden durch ein Skalpell. Wie sich das für ordentliche Tunten gehört, schenken die drei sich alles und nichts. Ihr böses Mundwerk geht tiefer als jedes Messer, und ihre gegenseitigen Umarmungen und Tröstungen sind so falsch, daß sie das einzig richtige sind in einer Welt, die sie für Monster hält, für Kreaturen ihne Natur.“ (taz) Cinema und Muwi-Filmkunst (OL)

Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Waren in Tarantinos Erstling ,Reservoir Dogs' die Bezüge einigermaßen sinnvoll funktionalisiert, so sieht ,Pulp Fiction' aus, als habe der Autor zufällig seinen Zettelkasten umgestoßen: Pop-Klischees und Genre-Topoi, Camp-Motive und Original-Ideen fallen dem Zuschauer in bunter Mischung vor die Füße. Er treibt mit dem Zuschauer das Spiel, das unter Kino- und TV-Addicts üblich ist. (...) Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Ablomb aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) Schauburg, Ufa-Stern

Schneewitchen und das Geheimnis der Zwerge Deutschland 1992 ,R: Ludvik Raza, D: Gudrun Landgrebe, Eberhard Feik, Dietmar Schönherr

Achtung ! Dies ist nicht Disneys wunderbarer Zeichentrickfilm, sondern eine „enttäuschende Neuverfilmung des Märchens, versehen mit einem allzu konstruiert wirkenden philosophischen Überbau. Nur selten flackert Fabulierfreude auf, die Darsteller spielen hölzern, die Ausstattung ist lieblos“. so wettert zumindest das Lexikon des internationalen Films. Ufa-Palast

Die Sieger Deutschland 1994, R:Dominik Graf, D: Herbert Knaup, Heinz Hoenig

Ob man will oder nicht, irgendwann geht die Rechnung des Regisseurs auf, kommt man den gebeutelten Handlangern näher, versteht die Angst, nach verpatzem Einsatz wieder in den normalen Steifendienst zurückversetzt zu werden, lacht über die dreckigen Witze beim Duschen nach getaner Arbeit. Auch in den Kampfszenen nimmt Graf die Perspektive der Beamten ein. Unversehens wird man mit ihm ins Geschehen katapultiert, die Handkamera folgt ihm atemlos - Polizeifilm a la Cinema Verite. Modernes

Speed USA 1994, R: Jan De Bont, D: Keanu Reeves, Dennis Hopper, Sandra Bullock

„Ein Film, der seinem Titel vollauf gerecht wird, Cinema pur aus Hollywood. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Gleich die Titelsequenz, in der die Kamera in einem Aufzugsschacht abwärts gleitet, und dabei die Titel (so plastisch, als seien sie in 3-D) kurz aufblitzt, entwickelt einen Sog, der den Zuschauer anschließend zwei Stunden lang nicht losläßt. Mit der Präzision eines Uhrwerks läuft alles ab Vorspiel, Drama, Nachspiel. (...) Die einzige Konkurenz in Sachen steigender Adrenalinspiegel für diesen Film sind die finalen drei Minuten von „Wallace & Gromit“ (epd-Film) Ufa-Stern, UT-Kino und Casablanca (OL)

The Specialist USA 94, R: Luis Llosa, D: Sharon Stone, Silvester Stallone

Wer ist eitler? Stone oder Stallone? Wer von den beiden zeigt mehr Fleisch, und wer kommt bei diesem Film mit weniger schauspielerischen Leistungen über die Runden? Ihr Duell der Exhibitionisten ist noch das interessanteste an diesem Action Film, in dem es irgendwie um Mafia, Rache und Explosionen geht.

Ufa-Palast und UT-Kino

The Thing Called Love USA 1993, R: Peter Bogdanovich, D: River Phoenix, Sandra Bullock

Ein netter Film über Teenager in Nashville, die alle von der großen Karriere als Countrysänger/innen träumen, und so wird viel gesungen, musiziert und gelitten in dem letzten Film mit River Phoenix. Der Film ist „keine Satire über das Musikgeschäft wie Altmans „Nashville“ und keine Reflexion über Geld und Macht wie Alan Rudolphs „die Songschreiber“. Bogdanovich geht es um die Befindlichkeiten seiner Figuren, die nach dem richtigen Platz im Leben, nach dem Glück suchen. Er hat einen wunderbar altmodischen Film gedreht, ganz optimistisch, ganz amerikanisch“ - und ein bißchen anachronistisch wie die Country- Musik, die ihn ständig begleitet. (epd) Cinema

Timecop USA 1994, R: Peter Hyams, D: Jean-Claude van Damme, Ron Silver

„Ziemlich mißratenes, weil unspannendes Zeitreisespektakel mit einem selbstverliebten Hauptdarsteller: ein belangloses Vehikel zur Darstellung eines belgischen Narziß, der es in Kampfsportarten zu einiger Meisterschaft gebracht hat. (TV Spielfilm) Ufa-Stern UT-Kino

Tödliche Absichten USA 1994, R: Yves Simoneau, D: Jamie Lee Curtis, Vanessa Redgrave

Jamie Lee Curtis ist auch trotz ihrer neuerlichen Popularität der Darling der B-Movie–Gruselregisseure. Auch in diesem Streifen darf sie, in der Rolle einer etwas überspannten Rabenmutti, ihre satanische Grinsemaske aufsetzen, verführerisch mit den dick aufgetuschten Wimpern klimpern und ihre etwas klinische Art von Erotik versprühen. Und das ist dann auch schon das Spannendste an diesem ziemlich zerfahreren Psychodingsbums. Ufa-Stern

The Trip USA 1967, R: Roger Corman, D:Dennis Hopper, Peter Fonda, Bruce Dern

„Roger Corman schickt seinen Helden, Peter Fonda, auf einen ausführlichen LSD-Trip, auf dem er schließlich wiedergeboren wird.(Dannach sieht er alllerdings kaum anders aus). Fonda's Halluzinationen geben Corman die Chance, verschiedene Stile des Filmemachens zu imitieren, und einige kurze Ausschnitte aus seinen eigenen Horrorfilmen einzufügen.“ (Pauline Kael) Kino 46

True Lies USA 1994, R: James Cameron, D: Arnold Schwarzenegger, Jamie Lee Curtis, Tom Arnold

Nun findet sich auch Regisseur Cameron in der Rüstungsspirale wieder, in der sich so viele Action-Regisseure verheddern: Nach Krachern wie „Terminator“ und „Alien II“ muß nun nochmals nachgelegt werden – diesmal spielen eine Atombombe und ein neuer Düsenbomber die Hautptrollen, neben denen selbst so schwere Brocken wie Arnold ganz klein aussehen. Träge, dicke, dumme Special Effects für die vollends Abgestumpften unter den Actionfans. Ufa-Stern

Die unendliche Geschichte 3 D/USA 1994, R: Peter McDonald, D: Jason James Richter

Die wunderlichen Wesen aus Fantasia sind hier in die „reale“ Welt von heute katapultiert worden, und so fliegt der Glücksdrache Fuchur jetzt gegen die „Nasties“, eine üble Bande an Bastians High School. Bastian und die kindliche Kaiserin sind mit den sie verkörpernden Schauspielern schon ziemlich alt geworden, aber bei all den aufwendigen Spezialeffekten fällt das kaum weiter auf. UT-Kino

Vier Hochzeiten und ein Todesfall Großbritannien 1993, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie MacDowell

„Vier Hochzeiten und eine Beerdigung bilden das Gerüst für eine Liebesgeschichte mit Verzögerungen und eine sanfte Satire auf dei bessere britische Gesellschaft und ihre Rituale. Funkelnd das Drehbuch, voller witziger Dialoge, auch – wenn es die Situation erfordert – dramatischer Zuspitzungen. (epd-Film) City, UT-Kino und Casablanca (OL)

Voll Normaaal BRD 1994, R: Ralf Hüttner D: Tom Gerhard

In der deutschen Filmkomödie gibt es ein Naturgesetz: Von einer gewissen Erfolgsebene an müssen Komiker ihre eigenen Spielfilme machen. Und jetzt ist halt der Stammtischheld Tom Gerhard dran. Seine dummdreisten Sprüche und derben Sketche werden von der Geschichte um den videosüchtigen Tommie zusammengehalten. Gerhard schrieb das Drehbuch und spielt gleich drei Rollen selber – ob er damit untergeht wie Mike Krüger oder hochschwappt wie Otto ist abzuwarten. City, Ufa-Palast

White Star Deutschland 1984, R:Roland Klick, D:Dennis Hopper

In dem deutschen Spielfilm über das furchtbar böse Musikgeschäft spielt Dennis Hopper einen skrupellosen Manager, der über Leichen geht. Klick bekam dafür den Bundesfilmpreis, aber trotzdem wäre der Film längst vergessen, wenn Hopper in ihm nicht so schön fies wäre. Kino 46

Willkommen in Wellville USA 1994, R: Alan Parker, D:Anthony Hopkins, Bridget Fond

In dieser Verfilmung des Romans von T. Coraghessan Boyle darf man endlich einmal ungehemmt über die Gesundheitsapostel lachen. Hopkins verkörpert hier den fanatischen Dr. John Harvey Kellogg, der tatsächlich zum Beginn des Jahrhunderts Corn Flakes und Peanutbutter erfand und in seinem feudalen Kurhotel als Guru des „biologischen Lebens“ residierte. Mit Ziegenbart und Bugs-Bunny-Gebiß ist dieser Herrscher über die Darmtrakte seiner Jünger eine wirklich beängstigende Naturgewalt. Die Abenteuer und Torturen von Kellogg und seinen Opfern, die unter den absurdesten Kuren, Diäten und Apparaturen leiden müßen, bilden das mit sarkastischem Witz erzählte Panorama eines Fegefeuers der gesundheitlichen Eitelkeiten. Gondel, Schauburg