Beweisantragflut

■ Althans wehrt sich mit Noltes Hilfe

München (AFP) – Bela Ewald Althans beruft sich auf Ernst Nolte und Peter Gauweiler. Im Prozeß um die Verbreitung der Leugnung von Auschwitz hat der Neonazi gestern vor dem Landgericht München rund 35 Beweisanträge zur Erhärtung seiner revisionistischen Positionen gestellt. Als Belege für „die Offenkundigkeit der von mir behaupteten Tatsachen“ führte der 28jährige am sechsten Verhandlungstag dabei unter anderem Artikel des rechtskonservativen Historikers Nolte an sowie Reden des Münchner CSU-Vorsitzenden Gauweiler.

Zuvor hatte er bereits die Ladung von über 30 Zeugen beantragt, darunter neben seinen Eltern und internationalen Revisionisten auch Nolte und Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein.

Dem Bundesgerichtshof und dem Bundesverfassungsgericht zufolge müssen Gerichte in Neonazi- Prozessen Beweiserhebungen zum Holocaust in den NS-Konzentrationslagern grundsätzlich nicht nachgehen. Der nationalsozialistische Völkermord sei „als historische Tatsache offenkundig“. Somit wird Althans wohl kaum Erfolg mit seiner Antragsflut haben.