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Ariane in freiem Fall

■ Trägerrakete wieder abgestürzt

Die europäische Trägerrakete Ariane ist fünfzehn Minuten nach dem Start ins Meer gestürzt. Von Kourou in Französisch Guayana (Zentralamerika) startete die Ariane 42P in der Nacht zum Freitag. Die ersten beiden Raketenstufen zündeten ohne Mucken und sorgten für die gewünschte Schubkraft. Auch der Motor der dritten Stufe zündete, hatte aber nicht genug Kraft, um Ariane ins All zu bugsieren.

Von den insgesamt siebzig Starts des europäischen Gemeinschaftsprojektes Ariane gingen bislang sieben in die Brüche. Immerhin also zehn Prozent der Raketen erreichten nie ihr Ziel - Satelliten im All auszusetzen. Angesichts der hochspezialisierten Werkstoffe sei diese Rate nicht sonderlich hoch, meint Susanne Thilenius, Pressesprecherin des Betreiberunternehmens Arianespace in Frankfurt. Nicht eine einzige der abgestürzten Raketen wurde bislang wiedergefunden.

Für Havarien hat Arianespace eigens eine Versicherungsgesellschaft gegründet, „um die Risiken während der Startphase abzudecken“. Allein der Start kostet rund 120 Millionen Dollar.

Bei MBB-ERNO in Bremen hielt man sich gestern bedeckt und sagte nichts zu dem Verlust. Die Pressestelle des Unternehmens, das der zweitgrößte Anteilseigner der Raumfahrtfirma ist, darf zu seinen eigenen Produkten nichts sagen. Bei ERNO werden die zweite Trägerstufe und die Flüssigtreibstofftriebwerke der Ariane 4 gefertigt. Eine Untersuchungskommission soll die Ursachen für den Absturz erforschen. Mit der Rakete stürzte auch ein Telekommunikationssatelliten der US-Firma PanAmSat ins Meer. Die europäische Betreiberfirma Arianespace will den unrühmlichen Verlust bis Mitte Dezember aufklären. Das Unternehmen muß seine gut 60 Prozent Marktanteile verteidigen. fok

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