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Verhandlungen in Grosnyj

■ Teilnahme russischer Soldaten an den Kämpfen in Tschetschenien erwiesen

Grosnyj (AP/AFP) – Russische Abgeordnete haben am Freitag die Regierung in Moskau aufgefordert, ihre Luftangriffe auf die abtrünnige Kaukasusrepublik Tschetschenien zu unterbinden. Es war das erste Mal, daß offizielle Vertreter Rußlands eine Verwicklung in die dortigen Kämpfe bestätigten. Zuvor hatte Verteidigungsminister Pawel Gratschow erklärt, die auf Seiten der tschetschenischen Opposition kämpfenden Russen handelten ohne Weisung der Streitkräfte.

„Es ist klar, daß die Angriffe ... von russischen Flugzeugen ausgeführt werden, und dies verstößt gegen das Gesetz“, sagte die Duma- Abgeordnete und frühere Sozialministerin Ella Pamfilowa in Grosnyj. Sie war am Donnerstag mit drei Parlamentskollegen in die tschetschenische Hauptstadt gereist, um in Verhandlungen mit Präsident Dschochar Dudajew die Freilassung von 70 russischen Gefangenen zu erwirken, die als Helfershelfer der Opposition vor Gericht gestellt werden sollen. Die Vermittlungsdelegation wird von Sergej Juschenkow, dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, geleitet. Die russische Delegation hat eingeräumt, daß zumindest ein Teil der Gefangenen in Grosny reguläre russische Soldaten seien. „Wir sind sogar völlig davon überzeugt, daß sie alle der russischen Armee angehören, obwohl einige andere Uniformen tragen“, sagte Delegationssprecher Anatoli Schabad nach einem Treffen mit dem tschetschenischen Präsidenten Dudajew. Schabad sagte weiter, binnen zwei Tagen solle zumindest ein Teil der 21 Gefangenen auf der Liste, die man Dudajew übergeben habe, freigelassen werden.

Nach Angaben der tschetschenischen Regierung wurden am Freitag ein Flughafen sowie zwei Ortschaften östlich von Grosnyj aus der Luft angegriffen. Am Donnerstag wurden bei der Bombardierung eines Flugfeldes bei der Hauptstadt sowie der nahegelegenen Heimatstadt Dudajews vier Menschen getötet.

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