Festival „Politik im Theater“

Bremen wird vom 15. bis 24. November 1996 erneut Austragungsort des Festivals „Politik im Freien Theater“ sein. Im nächsten Monat wird das Dritte Festival als Wettbewerb öffentlich ausgeschrieben. Bewerben können sich professionelle Theatergruppen mit Produktionen des Freien Sprechtheaters, die sich mit politisch relevanten Themen auseinandersetzen. Bei der Vorauswahl werden schätzungsweise 300 Produktionen gesichtet. Eine Einladung nach Bremen erhalten dann 14 auswärtige Gruppen; die Freie Szene Bremens wird drei 3 Inszenierungen vertreten sein. So bekommen die BremerInnen insgesamt 45 Aufführungen an verschiedenen Spielstätten der Hansestadt geboten. Außerdem wird eine fünfköpfige Jury über die Vergabe der vier ausgelobten Preise im Gesamtwert von 50.000 DM entscheiden. Das Festival als Forum für das Freie Theater wurde 1988 zum ersten Mal in Bremen geschaffen und 1993 in Dresden durchgeführt. Getragen wird es vor allem von der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie trägt zusammen mit der Senatorin für Kultur und Ausländerintegration und der Bremer Landeszentrale für politische Bildung die Grundfinanzierung von einer Millionen DM. Für die dann noch fehlenden 500.000 DM werden Sponsoren gesucht. Das Engagement im Bereich Theater ist nach Ansicht von Holger Ehmke, Planungschef der Bundeszentrale in Bonn, durchaus gerechtfertigt: „Die Wahrnehmung der Politik läuft für die Menschen in den letzten Jahren vor allem über das Fernsehen. Das sind kurze Eindrücke, kurze Informationen, die keine Zeit zum Nachdenken lassen. Politisches Theater dagegen soll die Möglichkeit geben, sich länger und konzentrierter mit einem Thema auseinanderzusetzen.“ dam