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Noch mehr Pfusch im AKW Obrigheim

■ Bundesanstalt für Materialprüfung bemängelt Materialtests

Stuttgart (rtr/taz) – Nach dem Darmstädter Öko-Institut hat nun auch die keinesweges atomkraftkritische Bundesanstalt für Materialprüfung Zweifel an der Sicherheit des dreißig Jahre alten Atomkraftwerks von Obrigheim angemeldet. Die Berliner Experten sind einem Täuschungsmanöver der Erbauer auf der Spur. Nach den gesetzlichen Auflagen sollten exakte Duplikate wichtiger Teile der Befestigung des Reaktorbehälters an leicht zugänglicher Stelle angebracht werden, um dort die fortschreitende Versprödung des Materials überprüfen zu können. Die Testbauteile sind zwar vorhanden, aber sie bestehen offenbar aus einem anderem Material als die tatsächlich tragende Konstruktion. Ihr Zustand könne deswegen nicht als „repräsentativ“ für die Sicherheit des Reaktors angesehen werden, heißt es im Gutachten der Materialprüfungsanstalt.

Der zuständige Landesumweltminister Harald Schäfer sieht trotzdem keinen Anlaß, das Atomkraftwerk sofort stillzulegen. Das Darmstädter Öko-Institut hatte vergangene Woche festgestellt, daß wichtige Unterlagen fehlten. Die Betriebssicherheit des Reaktors sei deshalb nicht angemessen zu beurteilen. Niklaus Hablützel

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