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Schützen oder nutzen?

■ Konferenz für Artenvielfalt in Nassau

Bonn (dpa/taz) – Die Versammlung auf den Bahamas hat die Kasse gefüllt, die meisten anderen Fragen blieben ungeklärt. Am Wochenende haben sich die Vertragsstaaten der „Konvention für den Schutz der bilogischen Vielfalt“ darauf geinigt, den 1989 eingerichteten „Globalen Umweltfonds“ (GEF) auch für diesen Zweck zu nutzen.

Welche Projekte finanziert werden, soll erst im Januar entschieden werden. Die deutsche Delegation warf gestern in Bonn den Entwicklungsländern vor, sie wollten ihre einheimischen Pflanzen vor allem wirtschaftlich nutzen, die Industrieländer dagegen seien eher an ihrem Schutz interessiert – tatsächlich lohnt sich die Züchtung von Saatgut aus patentierten Samenarchiven für die westlichen Agrokonzerne eher als die Aussat der ortsüblichen Getreide- und Gemüsesorten zum Nutzen der Bauern. Es sei nun aber gelungen „eine Kombination von Schutzmaßnahmen zu ereichen“, die den Entwicklungsländern eine „nachhaltige Nutzung“ ihres genetischen Reservoirs erlauben, versichert die deutsche Delegation.

Bis zu 40 Prozent der Mittel des Umweltfonds sollen für Vorhaben zur Rettung der biologischen Vielfalt eingesetzt werden. Das übrige Geld soll in Klimaschutzprojekte fließen. Die deutsche Delegation meint, daß auch die Entwickungsländer Zugang zum dieser Finanzquelle hätten – Nichtregierungsorganisationen bezweifeln das sehr. Doch der GEF sei „offen für jedermann“, heißt es in Bonn. Allerdings sei das Abstimmungsverfahren kompliziert. Es sehe vor, daß weder die OECD-Länder als Haupteinzahler noch die Entwicklungsländer jeweils überstimmt werden dürften. Auf der Nachfolgekonferenz 1995 soll auch über Sicherheit in der Biotechnik verhandelt werden. Niklaus Hablützel

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