: Illustrierte Bremer Zeitschriften-Revue
Wer wollte einem solchen Versprechen nicht schnurstracks folgen: „PUNKT zeigt ihnen, wie nah das Gute liegt.“ So steht's zu lesen in der Abonnements-Werbung von „Punkt – Kunst im Nordwesten“. Mit der Viertelsjahresschrift füllt der Bremer Kunstverein, Herausgeber des Farbmagazins, in der Tat eine geografische Lücke auf dem ansonsten überbordenden Zeitschriftenmarkt: Die vielen, teils weit auseinanderliegenden Kunstereignisse der norddeutschen Tiefebene werden ja in den überregionalen Topgloss-Kunstmagazinen kaum adäquat gewürdigt. Da setzen die Bremer eben selbst einen „Punkt“.
So hält „Punkt“ seine Leserinnen und Leser auf dem laufenden über „Ausstellungen, Aktionen und Ereignisse von Cuxhaven bis Soltau, von Emden bis Bremen“. Und da wird offenbar, daß sich bisweilen schon erstaunliches bewegt in der Region.
Natürlich wird zunächst brav das Programm der altehrwürdigen und großen Bremer Institute abgefeiert; da brummt Toulouse und nochmals Toulouse. Aber dann: Nachrichten über den Kunstverein Quakenbrück, wo kryptische Kalligrafien und Kleinobjekte neuerer Bauart ausgestellt sind. Weiter: Ein Resümmee aus Wittmund, wo das „4. Ostfriesische Bildhauersymposium“ sich zutrug, mit gar nicht unbekannten Akteuren und offenbar beeindruckenden Ergebnissen und Erlebnissen. Vermischtes aus noch entlegeneren Gebieten der näheren Umgebung wird schließlich in der Schlußrubrik „Region Nordwest“ versammelt – und da landet man nach einem Abstecher im Schloßgarten Cuxhaven dann wieder in Bremen, in der „Freien Kunstschule“ nämlich. Nicht ohne ironische Anspielung auf die wenn nicht wortmächtigen, so doch wortreichen Beschreibungen im übrigen Heft heißt es da: „Alle reden über Kunst – bei uns kann man Kunst machen.“ tom
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen