Wunderschöne weibliche Weisen

■ Sozialarbeiterische Krippenspiele vor dem Parlament / Heilige Königinnen für halbe SozialpädagogInnen-Stelle in Tenever

Sozialsenatorin Irmgard Gaertner staunte nicht schlecht, als sie gestern auf dem Weg zur Bürgerschaft von den drei heiligen Königinnen aufgehalten wurde. Die überbrachten ihr neben frommen Wünschen auch ein riesiges Paket per Einschreiben. Die Unterschrift dafür sollte Gaertner auf einen vorbereiteten Vertrag leisten, der den Erhalt einer befristeten halben Stelle im Haus der Familie in Tenever garantiert. Die drei Königinnen und die anderen „von weit her“ angereisten Frauen wollen, daß die 20-Stunden-Stelle weiterhin mit der Sozialpädagogin besetzt wird, die bereits seit drei Jahren im Haus der Familie arbeitet. Die Sozialsenatorin hatte einen entsprechenden Antrag abgelehnt.

Auch durch diese Aktion ließ sich Gaertner nur zu vagen Zusagen hinreißen, denn letztlich habe das der Finanzsenator zu entscheiden. „Ich verspreche ihnen aber, daß ich mich um das Problem kümmern und mich dafür einsetzen werde.“ sicherte sie den Frauen zu. Sprach's und entschwand in die Bürgerschaft.

Im Parlament angekommen sehen vorweihnachtliche Geschichten gleich etwas anders aus: Irmgard Gaertner entschuldigte sich für ihr Zuspätkommen mit den Worten: „Ich bin von lauter wunderschönen weiblichen Weisen aufgehalten worden. Es geht da um ein Personalproblem, von dem ich nicht weiß, ob ich das lösen kann.“

dam / Foto: Thomas Kleiner