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USA: Keine Einmischung

■ Einmarsch in Tschetschenien sei innere Angelegenheit Rußlands

Moskau (AFP/taz) – Nach dem Scheitern der Friedensgespräche zwischen Rußland und Tschetschenien haben russische Truppen ihren Vormarsch auf die tschetschenische Hauptstadt Grosny fortgesetzt. Die Soldaten rückten mit Unterstützung der Luftwaffe bis an den Rand der rund 400.000 EinwohnerInnen zählenden Stadt vor. Sie sollen sich nun noch etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befinden. Heftig umkämpft ist außerdem der etwa 25 Kilometer nördlich Grosnys liegende Ort Perwomaiskoje. Nach tschetschenischen Angaben wurde er „praktisch zerstört“. Zahlreiche Zivilisten seien ums Leben gekommen. Moskau wies Berichte zurück, daß der Ort aus der Luft bombardiert worden sei.

Ein russisches Ultimatum an die Tschetschenen, ihre Waffen abzugeben, verstrich gestern ergebnislos. Moskau dementierte Berichte, wonach die „Kaukasusvölker“ beschlossen haben sollen, Soldaten zur Unterstützung Tschetscheniens zu mobilisieren. Den 40.000 russischen Soldaten stehen 13.000 Tschetschenen gegenüber.

Bei einer Pressekonferenz zum Abschluß der Nato-Herbstagung in Brüssel haben Nato-Generalsekretär Willy Claes und US-Verteidigungsminister William Perry den Konflikt als „innere Angelegenheit“ Rußlands bezeichnet. Man hoffe auf eine „friedliche“ Lösung, die unter „Respektierung der Menschenrechte“ erfolge. US- Verteidigungsminister Perry, der heute nach Moskau reisen will, betonte erneut, die USA hätten Rußland aufgefordert, ein „Minimum an Gewalt“ anzuwenden und auf Verhandlungen zu setzen. Nach Angaben eines amerikanischen Regierungsbeamten prüfen US- Geheimdienste, ob Tschetschenien US-Abwehrraketen vom Typ Stinger in Afghanistan gekauft hat. Eine solche Transaktion „würde Washington beunruhigen“, weil sie ein Zeichen dafür wäre, daß der Tschetschenien- Konflikt auch Truppen benachbarter islamischer Nationen anziehen könnte. siehe auch Seite 9

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