: Demaskade eines Schauspiels
■ betr.: „15 Jahre Haft für Leyla Zana“, taz vom 9.12.94
Das Urteil gegen Leyla Zana und ihre Freunde ist der unglaubliche Höhepunkt eines Prozesses, der die Menschen verurteilte, die die Wahrheit sahen und sagten, denen die Unmenschlichkeit der Verantwortlichen fehlte, sich an der Unterstützung eines Terrorregime zu beteiligen, das die Leben unzähliger Menschen untergräbt, die Menschenwürde mit çillernder Macht demütigt und angreift. Es ist die Demaskade eines Schauspiels voller Angst, Haß und Blut, das sein Ende in der Ausübung totalitärer Mittel findet. Was hier geschieht, ist Barbarei. Hier beugt sich die Gesellschaft einer bürgerlichen Kälte, einer Macht, die sich unangreifbar gibt, selbst aus Ressentiments, Repressionen und Lügen bestehend. Hier zeigt sich die Feindschaft gegen alles, was (gesellschaftliches) Leben ausmacht.
Es gilt zu schauen, was diese autoritären, fürchterlichen Strukturen schafft, dagegen zu revoltieren und sich mit denen zu solidarisieren, die dieser Entfremdung die Stirn bieten, wie Leyla Zana. Sven Adiek, Hamburg
Aufgrund der vom türkischen Staatssicherheitsgericht (schon der Name läßt einen frösteln) in Ankara verhängten Strafen gegen acht kurdische Parlamentarier, einer mittlerweile verbotenen demokratischen Partei, müßte der Beitritt in die EU unter allen Umständen verhindert werden. Das Verhalten der türkischen Ministerpräsidentin Çiller gegenüber Oppositionellen zeigt ohnehin, daß in der Türkei jeglicher Versuch friedlicher Auseinandersetzungen in diktatorischer Art zerstört wird. [...] Ria Neiniger, Nürnberg
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