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Auf dem Highway quer durch Panamas Wälder

■ Umweltschützer gegen Autobahn

Panama (ips) – Naturschützer in Panama haben das Parlament aufgefordert, die Pläne für eine Autobahn zwischen Panama und Colon noch einmal zu überprüfen. Die 80 Kilometer lange Strecke soll sechsspurig durch ein Waldgebiet führen, das an den Panama-Kanal angrenzt. Die bisherigen Umweltuntersuchungen seien völlig unglaubwürdig, weil sie von dem gleichen Unternehmen durchgeführt worden sind, das auch den Bauauftrag erhalten hat, kritisierten die Öko- Aktivisten der „Stiftung Panama“, des Zentrums für lateinamerikanische Studien und anderer Gruppen. Diese panamaisch-mexikanische Firma PYCSA hatte dem Staat 328 Millionen Dollar für die Konzession angeboten und den Zuschlag für den Autobahnbau letzte Woche erhalten. Die Autobahn soll nach der Fertigstelltung dreißig Jahre von PYCSA verwaltet und abkassiert werden. Wie die Naturschützer erklärten, habe das Unternehmen die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie seinen eigenen Interessen angepaßt und daraufhin bei der Versteigerung den höchsten Preis geboten, um den Zuschlag zu erhalten.

Die Umweltaktivisten befürchten durch die Autobahn eine grobe Beeinträchtigung des ökologischen Gleichgewichtes und erhebliche Probleme für die Menschen. Der kontinuierliche Zustrom von Einwanderern und der gewerbliche Holzeinschlag hätten die Naturschutzreservate rund um das Kanalbecken bereits erheblich geschädigt, heißt es.

In dem 300.000 Hektar großen Gebiet seien bereits etwa 30 Prozent des in den 70er Jahren registrierten Waldbestandes vernichtet worden. Zudem habe sich die Zahl der dort lebenden Menschen seit den 50er Jahren von etwa 20.000 auf derzeit 200.000 rapide erhöht.

Der Direktor des „Nationalen Instituts für erneuerbare Ressourcen“, Rolando Guillen, ging ebenfalls auf Distanz. Fortschritt sei zwar nicht aufzuhalten; das Projekt müsse aber mit dem Naturschutz in Einklang gebracht werden.

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