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Olympia am großen Salzsee?

■ Bach-Kommission empfiehlt dem IOC vier Winterspiele

Lausanne/Berlin (dpa/taz) – Das Wahlkollegium des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird am 24. Januar in Lausanne voraussichtlich leichte Arbeit haben. Die ihm vorgeschaltete Prüfungskommission des IOC (Evaluation Commission) unter Leitung des Tauberbischofsheimers Thomas Bach hatte Salt Lake City (USA), Quebec (Kanada), Östersund (Schweden) und Sion (Schweiz) als Orte für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2002 empfohlen. Daran wird das Kollegium, das zufällig genau vier Kandidaten für die finale Wahl in Budapest (16. Juni) benennt, kaum vorbeikönnen, obschon sich Präsident Samaranch und seine reiselustige Gesellschaft ungern etwas vorschreiben lassen.

Dennoch werden Graz, Jaca (Spanien), Poprad-Tatry (Slowakei), Tarvisio (Italien) und Sotschi (Rußland) wohl ausscheiden. Die Reihenfolge scheint eindeutig zu sein: Salt Lake City erhielt in allen wesentlichen der 23 Prüfungsfächer die besten Zensuren. Dahinter folgen Quebec und Östersund etwa auf gleicher Höhe vor Sion. Allerdings hat die Mormonen- Stadt zuvor die Winterspiele 1998 trotz Favoritenstellung an Nagano verloren.

Das IOC hat die Vorauswahl wegen der Rekordzahl von Bewerbungen für die Winterspiele 2002 eingeführt. Durch die Einsetzung der Bewertungskommission sollten die Bedingungen objektiviert und der Aufwand reduziert werden. Erst von Anfang Februar an dürfen die IOC-Mitglieder selbst die Gastfreundschaft der vier Finalisten genießen. Dann können die Städte noch jede Menge Boden gutmachen. Oder verlieren. Zwar spricht einiges für Salt Lake City. Eine Frage aber wird sein: Will das IOC von 1996 (Atlanta) bis 2002 sein Weltprodukt ausschließlich in Übersee vermarkten?

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