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Mehr Rassismus bei Ost-StudentInnen?

■ Neue Untersuchung aus Wuppertal

Wuppertal (epd) – Ostdeutsche StudentInnen äußern nach einer neuen Studie wesentlich häufiger rassistische Vorbehalte gegenüber Minderheiten als ihre westdeutschen KommilitonInnen. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Uni Wuppertal unter 1.342 Studierenden hervorgeht, wurden Schwarze, Türken und „Zigeuner“ in den neuen Ländern eindeutig eher als „unsympathisch“ bezeichnet.

Während in Westdeutschland nur 7,5 Prozent der Studierenden Antipathie gegen Türken eingestanden, waren es in Ostdeutschland 27,2 Prozent. Auch die Ablehnung von „Zigeunern“ (60,4) und Schwarzen (13,4) war im Osten höher als im Westen. Im Westen wurden beide Minderheiten von 37,7 Prozent (Zigeuner) und 1,8 Prozent (Schwarze) der Befragten als „unsympathisch“ eingeschätzt.

Zu den am meisten abgelehnten Bevölkerungsgruppen gehören nach der Studie in ganz Deutschland „Asylanten“ sowie Spätaussiedler. Bei ostdeutschen Studenten ist die Antipathie gegen Asylbewerber (38,2) aber fast doppelt so hoch wie im Westen (21,2). Auch Aussiedler sind in den neuen Ländern (27,7) weniger gern gesehen als im Westen (20,4).

Juden wurden in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen von rund fünf Prozent abgelehnt, während 35 Prozent der Befragten Sympathie äußerten. Nach den NS-Verbrechen und der damit zusammenhängenden Bekämpfung des Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland sei dies als „Resultat eines allgemeinen gesellschaftlichen Lernprozesses anzusehen“, so die Wuppertaler Forscher.

Deutliche Unterschiede zeigten sich in den Einschätzungen von Männern und Frauen. Weibliche Studierende äußerten wesentlich häufiger Sympathie für Juden und andere Minderheiten sowie seltener Ablehnung als ihre männlichen Kommilitonen.

Ebenso bei der politischen Farbenlehre: AnhängerInnen der Rechten lehnten Minderheiten wesentlich häufiger ab als ParteigängerInnen der Linken.

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