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Münchner Jubiläum

■ Zum 200. Mal geht der neue "Alte" Kommisar Kress auf Mörderjagd

Als Siegfried Lowitz am 6. Februar 1977 das erstemal für das ZDF auf Verbrecherjagd ging, sollte der „Alte“ frischen Wind in die von uns allen geschätzte Münchner Mordkommission bringen. Mittlerweile hingen die Tränensäcke von Horst Tappert alias „Stefan Derrik“ derart tief, daß selbst sein immer mehr verfettender Assistent „Harry Klein“ (Fritz Wepper) die Stirn immer häufiger in Sorgenfalten legte.

Allein: Auch der „Alte“ stand kurz vor der Pensionierung, und so mußte die telegene Verjüngung der Münchner Mordkommission doch noch bis Januar 1986 auf sich warten lassen. Mit dem Lowitz- Nachfolger Rolf Schimpf kam dann aber endlich die serielle Erneuerung. Weil mittlerweile auch Köster-Assistent Gerd Heymann (Michael Ande) zu ergrauen drohte, wurden ihm mit Amtsantritt von Kripo-Chef Leo Kress gleich zwei neue Kollegen zur Seite gestellt: Neben Werner Riedmann (Markus Böttcher) garantieren vor allem Henry Johnsons (Charles Muhamed Huber) schöne schwarze Löckchen, daß der „Alte“ nicht vorzeitig der endgültigen Vergreisung anheim fällt. Und wenn es auch anfangs etwas knirschte zwischen den drei Assis, gingen sie doch schon bald gemeinsam auf fröhliche Verbrecherjagd.

Die kleinen, aber feinen Unterschiede im Führungstil zwischen Köster und Kress lassen sich gut ablesen, wenn der alte Alte für die Vorabendschiene des ZDF noch einmal seine alten Fälle bearbeiten darf. Wo Köster grummelnd und schoppentrinkend in der Gastwirtschaft sitzt und dort die Täter mit altersweisen Sprüchen in die Knie zwingt, rasen Kress und Co. in ihren schnellen Autos durch die Münchner Schickeria und treiben die Delinquenten mit List und Tücke in die Enge.

So auch heute, im Jubiläumsfall „Gift“. Wie immer in München, geht es um viel Geld: Die alte Frau Brunner hinterläßt nach ihrem Selbstmord ein stattliches Erbe. Und wäre da nicht die treusorgende Pflegerin gewesen, die von einem späten Besuch des Sohnes Bastian zu berichten wußte, und wäre Bastian nicht gerade mit seinem Immobiliengeschäft pleite gegangen – ja dann wäre womöglich auch Kress zum Dienstjubiläum einmal in aller Ruhe Schoppentrinken gegangen ... klab

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