Kommentar: Einsame Entscheidung
■ Hucky Heck überrascht seine Freunde mal wieder
Die Freunde vom „Bürgerforums“-Kreis werden sich gestern nachmittag oder heute früh die Augen reiben: Da verkündet derjenige, der ihre Initiative erst ins Leben gerufen hat, daß er der Sprecher der Grünen werden will. Die meisten vom „Bürgerforum“ hatten diese Idee so verstanden, daß gerade etwas ganz anderes aus der Taufe gehoben werden sollte. Anfang Februar sollte die Gruppe sich der Öffentlichkeit stellen - bevor geklärt ist, mit welchem Tenor, entscheidet der Gründer: Eine Konkurrenz zu den Grünen wird es nicht geben.
Die Grünen werden sich genauso die Augen reiben: Bis gestern hatten sie Sorge, an die Heck-Initiative entscheidende Prozente zu verlieren, und nun will er ihr Sprecher sein.
Daß Heck seine Entscheidung mit niemandem vorher abgestimmt hat, dokumentiert ein beneidenswertes Selbstbewußtsein - und eine gewisse Einsamkeit. Hat ihm niemand erklärt, daß ein Parteisprecher nie nur an sich denken darf und an seine Seele?
Hucky Heck hat sicherlich großes rhetorisches Geschick und viel Engagement. Er wäre ein Zugpferd für die lahm gewordenen Grünen. Die Mitglieder der Grünen werden zu wählen haben zwischen lahmen Parteidienern und einem, von dem sie jeden Tag neue Überraschungen in der Zeitung lesen können.
Klaus Wolschner
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