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Unterm Strich

25 Nobelpreisträger und andere namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion gehören zu den Dozenten einer internationalen Sommeruniversität, die aus Anlaß des 50. Jahrestages des Kriegsendes und zum 50jährigen Bestehen der Vereinten Nationen vom 1. September bis zum 1. Oktober in Berlin und Potsdam stattfindet. Gleichzeitig soll, wie die Veranstalter am Wochenende mitteilten, die Internationale Friedensuniversität gegründet werden. Sie stehe unter der Schirmherrschaft des Dalai Lama, des südafrikanischen Bischofs Desmond Tutu, des früheren US-Außenministers Henry Kissinger und sieben weiterer Friedensnobelpreisträger. Zu den Referenten gehörten neben den Nobelpreisträgern unter anderem auch der frühere amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara, der Schauspieler Anthony Quinn, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und die Sängerin Montserrat Caballe. Der Förderverein der Friedensuniversität war im Dezember 1991 in Potsdam gegründet worden. Ihm gehören nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 750 Mitglieder aus 45 Ländern an. Aufgabe der Universität soll es wenige Jahre nach dem Fall der Mauer sein, konkrete Konzepte zum Abbau von Gewalt und auch neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Universität war durch eine 1993 begonnene Serie von „Potsdamer Friedensgesprächen“ vorbereitet worden.

Auch eine Hauptstadt will repräsentiert sein: Berlin ist in Luxemburg, der diesjährigen Kulturstadt Europas, mit Tanztheater, moderner Musik und Sammlungsstücken aus dem Brücke-Museum vertreten. Wie die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten mitteilte, werden im Mai und Oktober die Koproduktion des Hebbel-Theaters und des Bremer Tanztheaters „Märkische Landschaft“ von Susanne Linke sowie Johann Kresniks Regiearbeit „Francis Bacon“ mit Ismael Ivo im Großherzogtum zu sehen sein. Das Dahlemer Brücke-Museum zeigt vom 9.9. bis 22.10. im Casino Luxembourg unter anderem Bilder von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Max Pechstein und Emil Nolde. Zum Herbstanfang gestalten Hanna Schygulla und Otto Sander ein „Musik-Hör-Spiel“ über Anton Webern für Stimmen, Streichquartett, Klavier und Tonband. Inzwischen liegt eine Studie über 21 Städte vor, die seit 1985 Kulturhauptstadt Europas oder Gastgeber zum „Europäischen Kulturmonat“ waren oder dies noch sein werden. Dabei wurden Berlin (West) als Kulturstadt 1988 gute Noten für Organisation und „bleibende Effekte“ erteilt. Die vom Berliner Senat initiierte und im Auftrag der Kommission der Europäischen Union erstellte Studie kommt zu dem Schluß, daß sich die Stadt nach der 750-Jahr-Feier 1987 jungen Künstlern und neuen Ideen geöffnet und damit ihr „Avantgarde-Image“ verbessert habe.

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