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Deutsche frei, Kurde bleibt in Haft

■ Istanbuler Gericht entläßt Bonner StudentInnen

Istanbul/Berlin (dpa) – Das Staatssicherheitsgericht in Istanbul hat gestern die beiden wegen Unterstützung der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) angeklagten Deutschen Andreas Landwehr (32) und Karen Braun (28) nach zweieinhalbmonatiger Untersuchungshaft auf freien Fuß gesetzt. Die beiden dürfen nach der Entscheidung des Gerichts die Türkei mit der Auflage verlassen, zum nächsten Termin am 21. März wieder zu erscheinen. Der mitangeklagte Kurde Kenan Akyol bleibt in Untersuchungshaft.

Landwehr und Braun waren beschuldigt worden, im Herbst vergangenen Jahres während einer Urlaubsreise mit dem Auto in die Türkei ein Satellitentelefon nach Istanbul gebracht und von dort ein Paket mit Propagandamaterial der PKK nach Deutschland mitgenommen zu haben. Ihnen drohte bis zu fünf Jahren Gefängnis.

Der Gerichtsvorsitzende begründete die Haftverschonung damit, die Deutschen hätten nicht bewußt gehandelt, sondern seien mißbraucht worden. „Sie sind frei, aber kommen Sie mir nicht wieder mit Paketen von fremden Leuten in unser Land“, sagte er zum Abschluß – was der Anwalt der Deutschen nach der Verhandlung als eine „Botschaft des endgültigen Freispruchs“ bewertete. Seine Mandanten könnten das Land in wenigen Tagen verlassen, wenn ihnen die Reisepässe sowie ihr Auto zurückgegeben würden.

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