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China-Schleuser Nr. 2

■ Ein weiterer Beamter von Heckelmann unter Korruptionsverdacht

In der Korruptionsaffäre um die Unterstützung einer chinesischen Schleuserbande hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen zweiten Mitarbeiter des Innensenats eingeleitet. Wie Justizsprecher Frank Thiel mitteilte, wird dem Beamten vorgeworfen, als Mitarbeiter der Ausländerbehörde von 1989 bis 1992 gegen größere Geldbeträge Visa für eine chinesische Schleuserbande ausgestellt zu haben. Der Beamte habe zugegeben, auf Veranlassung eines bereits in der vergangenen Woche verhafteten Chinesen Aufenthaltserlaubnisse ausgefertigt zu haben. Weil keine Verdunklungsgefahr bestehe, sei auf einen Haftbefehl gegen den Mitarbeiter der Ausländerbehörde verzichtet worden. In der vergangenen Woche war neben dem Chinesen bereits ein weiterer Mitarbeiter der Innenbehörde festgenommen worden, der mindestens fünf chinesischen Staatsbürgern bescheinigt haben soll, daß ihre Einreise nach Berlin von „übergeordnetem wirtschaftlichem Interesse für Berlin und zur Verbesserung der Kontakte zur Volksrepublik China geeignet“ sei. Dafür soll er insgesamt mindestens 10.000 Mark von der Bande bekommen haben. Die Bescheinigungen soll er an die deutsche Botschaft in Peking weitergeleitet haben, woraufhin diese den Chinesen Einreise-Visa für Deutschland ausstellte. AFP

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