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Extra Sweet - die neue Ananas – gaaanz süß

■ Auf Hawaii war die neue Ananas ganz vergessen worden

Ökologisch ist sie nicht, die Lust auf die exotischen Ananas-Früchte. Aber weder zum Tost Hawai oder strammen Max noch zu den Käse-Häppchen möchte man darauf verzichten. Und erst in der Pina Colada!

Die einzige Einschränkung: Hineinbeißen wie in einen Apfel, stückeweise essen wie eine Mango kann man sie nicht. Wegen der Fruchtsäure.

Das könnte längst ein Problem der Vergangenheit sein, weiß der Hamburger Fruchtimporteur Andre Weichert (Inter Fruchtimport). Denn vor Jahren schon gab es in Hawai eine süße Ananas. „Die wurde zunächst in den 70ern vergessen“, bis dann die Firma Del Monte feststellte, daß sie sich aus einem ganz anderen Grund besser verkaufen lassen könnte: „Extra Sweet“ sieht von außen und vom Fruchtfleisch her gelber aus als die herkömmliche Ananas. „Es geht darum, eine ansehnliche Ware zu präsentiern. Jeder, der sie sieht, muß sie gern haben wollen – Fruchtkauf ist oft ein Impulsivkauf“, sagt der Fachmann Weichert. „Und wenn dann der Geschmack auch noch stimmt...“

Bei der „Extra Sweet“ ist das mit dem Geschmack dann eine zweite Frage. Menschen sind konservativ. die einen lieben das Saure, andere müssen sich auch daran, daß eine Ananas nicht mehr so unangenehm sauer ist, erst gewöhnen. Vor allem: Man kriegt sie (fast) nirgends.

Der Bremer Fruchtimporteur Atlanta/Scipio führt die neue Fruchtsorte überhaupt nicht - er importiert aus der Elfenbeinküste, und da ist die neue Züchtung bisher noch nicht angekommen.

Im Hamburger Frucht-Terminal ist neben der Ananas-Reiferei ein Platz für die neue Frucht, aber keine Palette steht da - „die sind weg, sobald sie angeliefert wurden“, sagen die Hafenarbeiter. Die Hamburger Inter Fruchtimport kauft in Costa Rica ein - und dort hat Del Monte die ersten Plantagen mit der Extra Sweet unter Vertrag. 18 Monate braucht der Setzling, bis die Frucht geerntet werden kann, erklärt Importeur Weichert das Zeitproblem. Bis einmal soviele Früchte geerntet werden können, daß es sich lohnt, die gelbe Ananas richtig zu vermarkten, dauert es Jahre. Bisher gehen die geringen Chargen weg ohne jegliche Werbung - nicht einmal ein Informations-blatt für das Marketing ist entwickelt .

In „Fruchtfachgeschäften“ soll sie in Bremen zu haben sein, und wenn, wie bei Horten, dann liegt sie da und kein Schld weist auf die Sensationen hin, die jeder Biß ans Gehirn rückmeldet.... K.W..W.Ganz süß. Und unwiderstehlich. Foto: Wolff

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