: Unterm Strich
nicht fertig sind. So jedenfalls ist es mit seinem letzten Werk „The Rainmaker“ gegangen, obwohl die Einspielergebnisse seit „Die Firma“ zurückgegangen sind. Bloß: Das alles ändert nichts an der Tatsache, daß uns niemand mit auch nur zwei Millionen Mark bewirft, wenn ein Text im Anzug ist, im Gegenteil: Wie die Dinge jetzt liegen, werden wir in Zukunft noch draufzahlen müssen, daß es einer liest.
Sundance auf den Spuren unseres Autors Detlef Kuhlbrodt: Robert Redfords Filminstitut in Utah macht sich an die Produktion eines Teenagerfilms von Larry Clark, den Miramax jetzt interessierten Kreisen schon vorgestellt hat, und der, so versprechen sie sich, „einer der kontroversesten Filme des Jahres“ sein wird. Die Leserbriefe ahnt man schon: Pfui! Gemein! Sexueller Mißbrauch Minderdenkender! Es gehen Gerüchte, daß es eine wirkliche Indie-Szene in den USA gar nicht mehr gibt, speziell nachdem Verleihe wie New Line und Turner Entertainment oder Miramax von großen Fischen geschluckt werden. Gramercy heißt ein neues Projekt, das Polygram und Universal gemeinsam betreiben.
Schlimmstes und Schlimmes läßt sich ahnen (Apropos: Wie hieß der erste Taxifahrer der Bibel? Er hieß Schlimmes. Denn es steht geschrieben: „Schlimmes wird euch widerfahren.“). Schluß mit dem Unsinn jetzt aber. Es ist so, daß Oliver Stone einen Film mit dem Titel Nixon in der Mache hat, also weiter an seiner Sixties-Legende strickt, und im gespräch sind Warren Beatty, Dustin Hoffman, John Lithgow (der de Palma-Mann) und Anthony „wie immer“ Hopkins. For President. Bisher hat noch keiner von den Herrschaften die Sache definitiv okayed. Sieht ja auch glücklicherweise keiner aus wie Nixon, wer wollte so auch aussehen.
Unter dem Titel „Geruch von Blut und Rosen“ vermeldet dpa heute den 50. Todestag des Historikers Johan Huizinga. „Herbst des Mittelalters“ war 1919 erschienen, das Hauptwerk des Mannes, das nach seinen Angaben von der Betrachtung der Bilder van Eycks inspiriert worden war. Huizinga entstammte einer reichen Mennoniten-Familie, der auf Umwegen zur Geschichtswissenschaft kam. 1933 wurde er zum Kulturkritiker. „Wir sehen vor Augen, wie fast alle Dinge, die einst fest und heilig schienen, schwankend geworden sind: Wahrheit und Menschlichkeit, Vernunft und Recht.“
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