Kitas ohne SozialpädagogInnen?

■ Durch „Bereinigungsaktion“ der SKP sind befristete Verträge bedroht

Fünfzehn SozialpädagogInnen aus städtischen Kindertagesheimen und Horten droht noch in diesem Jahr die Entlassung, da sie auf befristeten Stellen arbeiten, die im Sommer auslaufen. Die Senatskommission für Personalwesen (SKP) sieht derzeit keine Möglichkeit, irgendeine Zusage für eine Weiterbeschäftigung zu geben. Da wird jedoch der Personalrat im Amt für soziale Dienste sich querstellen. „Wir lassen uns doch nicht per Schnellschußverfahren abspeisen“, sagt Personalratsmitglied Mathias Ehmke. „In zwei Jahren könnten wir alle fünfzehn SozialpädagogInnen auf eine feste Stelle bringen.“

Fünf Jahre lang hat der Personalrat im Einvernehmen mit der SKP befristet eingestellte PädagogInnen über eine Warteschleife nach und nach in ein Dauerarbeitsverhältnis gehievt, wenn eine Stelle frei wurde. In der Regel konnten die betroffenen PädagogInnen so nach zwei Jahren „nachrücken“. Werde diese Praxis jetzt gebrochen, komme dies einer Kündigung gleich, betont Mathias Ehmke.

„Das hat so niemand ausgesprochen“, widerspricht Angela Uhlig-van Buren, in der SKP zuständig für Arbeitsverträge. „Wir müssen im Kita-Bereich im Moment noch ganz andere Faktoren berücksichtigen.“ Rund 160 Bremer SozialpädagogInnen arbeiteten seit Jahren auf ErzieherInnenstellen, würden also überbezahlt und müßten jetzt laut Tarifvertrag endlich in angemessene Beschäftigungsverhältnisse. Die SKP führe Abstimmungsgespräche mit dem Sozialressort.

Dort ist auch noch nicht klar, was mit den 15 befristet arbeitenden PädagogInnen passieren wird. „Vor März oder April gibt es von unserer Seite keine endgültige Position“, signalisiert der Personalplaner im Sozialressort, Klaus Wolfgang Melloh. Eine Sonderbehandlung für die befristeten Kräfte werde es aber nicht geben. Es werde grundsätzlich diskutiert, wieviele SozialpädagogInnen im Kindertagesbereich bleiben werden, inwieweit Integrationsmodelle berücksichtigt werden müssen.

Daß die SKP jetzt schon Einstellungen wegen Überprüfung hinauszögert, nimmt das Ressort widerstandslos hin. „Wir werden dafür kämpfen, daß unsere befristet Beschäftigten solche Stellen bekommen, und wenn dafür Kinder nach Hause gehen müssen“, kontert Personalrat Mathias Ehmke. „Die Eltern müssen protestieren.“ Es könne doch nicht sein, daß Verwaltungsbeamte fachpolitische Entscheidungen treffen. „Wir wollen nicht, daß uns MitarbeiterInnen genommen werden, die für uns wichtige Säulen geworden sind und nicht ohne weiteres ersetzt werden können“, heißt es aus den Kitas. sip