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Gurke des Tages: Helmut Markwort

Tagebücher sind ehrlich, die bekommt niemand zu Gesicht, Intimes steht da drin, Erinnerungen, nur für einen selbst bestimmt: also Sodbrennen, Seitensprung, Seelenpein. Helmut Markwort übereignet als Chefredakteur sein Tagebuch dem Focus. Und was war da gestern zu lesen unter MONTAG? Irgendwas von Stalinismus und Ulbricht und PDS. Nicht etwa: „Kopfschmerzen! Das ganze Wochenende im Bett verbracht. 27 Alka Seltzer, leichte Hühnerbrühe. Roger Willemsen hat mich vorgeführt Freitag nacht. Was war los mit mir? Die Reflexe waren tot, aus dem Rückenmark kam nicht mal mehr ein forsches „Nun lassen Sie mich doch mal ausreden“. Auweh, nie mehr Talk-Show!“ Das hätte einem Respekt abgenötigt. Ein Tagebuch, das seinen Namen verdient, und nicht so 'ne unpersönliche Wochenchronik. Ein Mann, ein Markwort! hätte man gerufen. Aber so? Nöh, nöh.

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