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Toter Wal als Touristenattraktion

In Holland und am Niederrhein gehen die Wasserfluten zurück. Und schon zieht es die Fluten der Schaulustigen nach Sylt. Die Insel ist seit gestern um eine Touristenattraktion reicher: Ein toter Wal, und gleich ein blauer, wurde vor Wenningstedt angetrieben, nicht eben ein üblicher Vertreter der Nordseefauna. Norbert Grimm, Diplom-Biologe und Umwelt-Beauftragter von Sylt, geht davon aus, daß das Orientierungssystem des Wals geschwächt war oder ganz ausgefallen ist.

Mehr als tausend Schaulustige drängelten sich prompt an den Strand, um den Meeressäuger zu bestaunen. Fernsehteams und Fotografen filmten und knipsten aus tieffliegenden Helikoptern den Kadaver. Bei rund 18 Metern Länge und 30 Tonnen Gewicht handelt es sich vermutlich ein Jungtier. Die größten Exemplare dieser vom Aussterben bedrohten Walart werden bis zu 30 Meter lang und 150 Tonnen schwer.

Erst im November war ein etwa 15 Meter langer und 39 Tonnen schwerer Pottwal vor der ostfriesichen Insel Baltrum angeschwemmt worden, ebenfalls von Tausenden von Gafffern bestaunt. Der Wal wird heute von einem Schiff nach Dagebüll in Nordfriesland geschleppt. Von dort geht seine Reise weiter nach Kiel zum Institut für Haustierkunde. Dessen Leiter, Prof. Günter Heidemann, hat Interesse an dem Wal angemeldet. Was machen wir? Lassen wir den Wal zu uns kommen – per taz oder TV. lno

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