: Katzen halb so schlimm
Essen (dpa) – Katzenliebhaber, denen nach Meinung amerikanischer Wissenschaftler durch engen Kontakt mit ihrem schnurrenden Liebling Gastritis droht, können aufatmen: „Man holt sich kein Magenleiden, wenn man mit Katzen schmust“, fanden jetzt Mikrobiologen der Essener Uniklinik heraus. Vor einigen Monaten hatten US- Forscher bei Hauskatzen das Helicobacter-Bakterium, den Erreger von Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und Magengeschwüren, nachweisen können. Daher hätten sie vermutet, daß das Tier eine Infektionsquelle für den Menschen darstellt, hieß es.
„Nach unseren Untersuchungen gibt es überhaupt keinen Anhaltspunkt, daß Katzen ein Gesundheitsrisiko für Menschen wären“, erklärte gestern der Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Essener Uni, Prof. Rainer Ansorge.
„Viel eher dürften wohl Katzen von Menschen infiziert werden als umgekehrt“, meinte der Wissenschaftler. Die gerade abgeschlossenen Blutuntersuchungen an Menschen, die seit langem eng mit Katzen zusammenlebten, habe eine Überraschung ergeben: Katzenhalter waren sogar weniger häufig mit dem Gastritis-Erreger infiziert als Vergleichspersonen ohne jeden Katzenkontakt. Ansorge: „Extreme Katzenhalter mit wenig menschlichem Umgang haben weniger Gastritis-Risiko, weil der Mensch eben Hauptinfektionsträger ist.“
Mit dem Helicobacter-Bakterium infizieren sich nach der Darstellung des Essener Wissenschaftlers etwa eine Million Bundesbürger jährlich.
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