Ecuador und Peru erklären sich beide zum Sieger

■ Waffenruhe nach drei Wochen Krieg

Lima (AP) – Nach einem mehr als dreiwöchigen Grenzkrieg haben sich sowohl Peru als auch Ecuador zu Siegern erklärt und die Einstellung der Kämpfe angekündigt. Der peruanische Präsident Alberto Fujimori rief am Montag abend offiziell eine Waffenruhe aus, die gestern mittag Ortszeit wirksam werden sollte.

Fujimori sagte, die Truppen seines Landes hätten die ecuadorianischen Soldaten aus der zwischen beiden Seiten umstrittenen Grenzregion vertrieben und die letzten drei Militärposten eingenommen. Ecuador begrüßte die Feuerpause, bestritt aber, daß Peru die drei Grenzposten in dem 80 Kilometer langen Dschungelabschnitt erobert habe.

Im Fernsehen teilte Fujimori mit, peruanische Truppen hätten als letzten Stützpunkt der Ecuadorianer den Posten Tiwintza am Cenapa-Fluß eingenommen. Ecuadorianische Truppen seien von peruanischem Territorium vertrieben worden. In einer Erklärung des Außenministeriums in Lima hieß es, „das Blutvergießen zwischen Brudernationen“ dürfe nicht weiter eskalieren. Peru hoffe, daß die vier Vermittlerstaaten USA, Brasilien, Argentinien und Chile nunmehr eine dauerhafte Lösung des Konflikts finden könnten.

Der ecuadorianische Regierungssprecher Carlos Larreategui sagte jedoch, Soldaten seines Landes hielten außer Tiwintza nach wie vor die Stützpunkte Base Sur und Cueva de los Tayos. Er lud Journalisten und Vertreter des Roten Kreuzes ein, sich davon in den abgelegenen, nur mit dem Hubschrauber zu erreichenden Stellungen persönlich ein Bild zu machen. Kommentar Seite 10, Reportage Seite 11