: Nagel gegen Leerstand
■ Bezirke zum Klageweg aufgefordert
Den wachsenden Leerstand von Wohnungen im Ostteil Berlins hat der Rat der Bürgermeister beklagt. Da die Wohnungsbaugesellschaften bei restitutionsbelasteten Häusern Instandhaltungsmaßnahmen teilweise nicht finanzieren wollten, stünden 10.000 Wohnungen leer. Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) forderte die Bezirke auf, bei den Wohnungsbaugesellschaften Druck zu machen, da der Senat die Risiken von Investitionen bei solchen Häusern trage. Jeder Bezirk sei mit zwei Vertretern im Aufsichtsrat der Gesellschaften präsent, während der Senat nur einen Vertreter entsende. Der Senator verlangte außerdem, die Gesellschaften sollten es im Zweifel auf eine Klage der Eigentümer ankommen lassen. Nagel kritisierte gestern auch die Vorschläge der Bundesregierung zur Mietenentwicklung in Ostdeutschland. Er könne sich nicht vorstellen, daß Senat und Bundesrat ihre Zustimmung zum Kompromiß geben.
Eine maximale Steigerung der bestehenden Mieten um 20 Prozent in zwei Jahren sei nicht sozialverträglich und zudem mit durchschnittlich zehn Prozent jährlich fast dreimal so hoch wie die allgemeine Steigerung der Lebenshaltungskosten. Die Eigentümer dürften „fast genauso zulangen wie in Westdeutschland“. ADN/dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen