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Betr.: Zeiss

1.000 Zeiss-Angestellte hatten sich vorm Werkstor in Jena aufgebaut, als der neue Chef vorfuhr. Sie wollten Peter Grassmann daran erinnern, daß sie für den Erhalt aller 2.000 noch übriggebliebenen Jobs am ostdeutschen Standort des Optikkonzerns eintreten. Grassmann hielt eine kurze Ansprache und entschwand zur Aufsichtsratssitzung, wo er sein Sanierungskonzept vorstellen wollte.

Rund 200 Millionen Mark sollen für die wirtschaftlich angeschlagene Carl Zeiss Jena GmbH aufgebracht werden. Die Summe soll zum größten Teil von den westdeutschen Stiftungsunternehmen Zeiss und Schott Glaswerke erbracht werden. Er rechne jedoch auch mit einer Beteiligung des Landes Thüringen an den Kosten, sagte Grassmann.

Der seit dem 1. Januar amtierende Chef hofft, daß künftig rund 600 Millionen Mark und damit ein Viertel des Zeiss-Umsatzes in Thüringen erwirtschaftet werden. Trotzdem sei ein Personalabbau unabdingbar. Konkrete Zahlen nannte Grassmann in der Öffentlichkeit nicht. Nach dem Konzept seines Vorgängers sollten in Jena 600 und im ganzen Konzern 3.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Grassmann kündigte die Verlegung von Geschäftsfeldern von anderen Zeiss-Standorten nach Jena an und sicherte zu, daß die Entwicklungsabteilung in Jena mit 250 Forschern erhalten wird. Zeiss Jena hatte 1991 fast 600 Millionen Mark als Sanierungshilfe von Treuhand und Land erhalten. Allein im letzten Geschäftsjahr hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Mark aber Verluste von etwa 140 Millionen Mark eingefahren.

Foto: Zeiss

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