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Schnelle Schiffe stören Seehunde

■ WWF-Kritik an neuem Tempolimit für das Wattenmeer

Schwere Schäden für das Ökosystem Wattenmeer befürchtet der „World Wide Fund for Nature“ (WWF) durch eine neue Befah-rensregel im Naturpark Wattenmeer. „Der Schutz für Seehunde und andere Tierarten im Nationalpark bleibt unzureichend“, meinte Hans-Joachim Augst vom WWF. Auch nach der neuen Regel seien die Schiffe zu schnell und besonders wichtige „Kerngebiete“ als Rückzugsraum für die Tiere blieben für den Verkehr offen.

Hintergrund der Kritik ist eine neue Befahrensregel für das Wattenmeer, die Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann gestern unterzeichnet hat. Demnach dürfen Schiffe ab März nur noch mit zwölf Knoten durchs Wattenmeer fahren. Naturschützer dagegen monieren, daß die neue Regel keine Kontrollen auf Einhaltung des Tempolimits vorsieht und für Segler und Surfer keine solche Regelung vorschreibt. Auch die Ausnahmen für die Ausflugsschiffe „Adler-Express“ und „Nordblitz“, die bis zu 24 Knoten fahren dürfen, stoßen auf Kritik der Umweltschützer. Wissmanns Erklärung, die Regelung trage zum Schutz des Meeres bei, sei „ein Hohn“, hieß es. Immerhin stürben im Wattenmeer 60 Prozent der jungen Seehunde im ersten Lebensjahr, gegenüber einer Sterblich-keitsrate von nur 17 Prozent in ungestörter Umgebung. taz

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