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Castor muß warten

■ Niedersachsen hat „leider“ zuwenig Polizei für den Atommüll-Transport

Hannover (taz) – „Leider“ sieht sich der niedersächsische SPD-Innenminister Gerhard Glogowski außerstande, in absehbarer Zeit die Sicherheit des Castor-Atomtransports ins Wendland zu gewährleisten. Gestern verwies der Landesinnenminister darauf, daß wegen der Belastung seiner Polizei durch zwei in Hannover anstehende Messen und der anschließenden Osterferien der Castor- Transport zunächst nicht durchführbar sei. Nach Ansicht Glogowskis kann der umstrittene Atommüll-Behälter „ruhig noch länger vor dem AKW Philippsburg stehen bleiben“.

Wenn die Behörden in Baden- Württemberg darin eine illegale Zwischenlagerung sähen, so solle der Castor eben wieder ausgepackt werden. An den Bund appellierte Glogowski, auf den Transport ganz zu verzichten. Der Bund habe sich zwar juristisch gegen das Land durchsetzen und die atomrechtliche Zustimmung Niedersachsens zu dem Transport erzwingen können. Doch der Bund könne nicht „die niedersächsische Polizei permanent unter Volldampf setzen“, sagte der SPD-Minister.

Auch bei der Kernkraftwerk Philippsburg GmbH weiß man, daß „ein Transport nur im Einvernehmen mit dem für die Begleitmaßnahmen zuständigen Landesinnenministerium möglich ist“. Die Zustimmung des niedersächsischen Umweltministeriums konnte der Bund noch per Weisung erzwingen. Der Sprecher Glogowskis wies gestern noch einmal darauf hin, daß die Innenministerien der Länder dagegen nicht dem Weisungsrecht des Bundes unterliegen. Jürgen Voges

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