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Stimmgewaltige Metaller

■ Arbeitgeber drohen mit Aussperrung

München (AP/AFP) – Bei der Urabstimmung in der bayerischen Metallindustrie zeichnet sich ein deutliches Votum für einen Arbeitskampf ab. Wie die IG Metall gestern in München berichtete, gingen bis zur Halbzeit am Montag abend in vielen Regionen bereits 70 bis 80 Prozent der Stimmberechtigten an die Urnen. In mehreren Betrieben konnte die Urabstimmung, die offiziell bis heute um 4.00 Uhr morgens läuft, vorzeitig abgeschlossen werden. Das Ergebnis der Urabstimmung wird heute mittag bekanntgegeben.

Die Metallarbeitgeber rüsten sich zum Gegenschlag. Der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie berief für Freitag eine außerordentliche Mitgliederversammlung nach Freising ein, auf der für den Fall eines Streiks über Aussperrungen abgestimmt werden soll. „Wir werden es nicht dulden, daß die IG Metall mit ihrer Streiktaktik die Betriebe an ihren neuralgischen Punkten trifft und damit die gesamte Wirtschaft stillegt“, betonte Verbandspräsident Hubert Stärker in München. „In diesem Fall müssen wir als ultima ratio auch mit Aussperrung antworten.“

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent. Die Arbeitgeber wollen über die bereits vereinbarte Einführung der 35-Stunden- Woche zum 1. Oktober neu verhandeln und flexiblere Arbeitszeiten und Samstagsarbeit in die Verhandlungen einführen. Nach eigenen Angaben streben sie eine Kostenentlastung der Betriebe bei gleichzeitigen Lohnerhöhungen an. Sie hatten in drei Verhandlungsrunden jedoch kein konkretes Angebot vorgelegt. Bayern steht erstmals seit 1954 wieder an der Spitze eines Tarifkonflikts in der Metallindustrie.

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