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Wilde Haarmähnen untersagt

■ Birmas Militärführung erteilt Auftrittsverbote für Hippies

Rangun (AFP/AP/taz) – Mit gut einem Vierteljahrhundert Verspätung macht Birmas Militärführung gegen die dekadente Hippie- kultur aus dem Westen mobil. In Sorge um die Jugend ihres Landes verordneten die Behörden nun Kleidervorschriften für Künstler, um die „kulturelle Erosion“ aufzuhalten. Männern mit wilden Haarmähnen und Ohrringen sind birmanische Bühnen künftig verwehrt: Sie haben Auftrittsverbot. Das gleiche gilt für Frauen, deren Kleidung zuviel blicken läßt oder deren Frisuren nicht den landesüblichen Gepflogenheiten entsprechen. Weiter auf der schwarzen Liste untersagter Kleidungsstücke sind enge Jeans, Miniröcke und zerrissene T-Shirts.

Religionsminister Myo Nyun verteufelt nicht nur die Hippie- Darsteller, sondern auch alle Barbesitzer, die den schändlichen Darbietungen überhaupt erst ein Forum bieten. Besonders die Karaoke-Clubs sind ihm ein Dorn im Auge. Sie seien „wahre Brutstätten der Hippie-kultur“. Sollten die guten Sitten weiterhin verletzt werden, will er die Clubs abschaffen lassen. häm

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