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Fokker saniert für Dasa

■ Hollands Flugzeugbauer streicht 1.975 Stellen / Aufbruch zu neuen Märkten

Amsterdam (AFP/dpa) – Der niederländische Flugzeughersteller Fokker hat am Montag die Streichung von insgesamt 1.975 Arbeitsplätzen angekündigt. Die mit Millionenaufwand modernisierte Zulieferfabrik in Ypenburg bei Den Haag, wo derzeit 650 Menschen beschäftigt seien, solle geschlossen werden. Erstmals seit Beginn des Arbeitsplatzabbaus 1990 sind von den Maßnahmen auch Ingenieure betroffen.

Der Flugzeugbauer, der im vergangenen Jahr von der Daimler- Benz Aerospace AG (Dasa) übernommen worden war, nannte Millionenverluste als Grund für den Personalabbau. Das Unternehmen mit derzeit 8.500 Angestellten erhofft sich von den drastischen Maßnahmen schwarze Zahlen im kommenden Jahr und „eine Stärkung seiner Position als weltweiter Marktführer für regionale Transportflugzeuge“, heißt es in einer Erklärung Fokkers.

Die Amsterdamer Büros sollen zu den Produktionsstätten nahe des Flughafens Schiphol verlegt werden. Weiter kündigte Fokker „strukturelle“ Senkungen der Lohnkosten um zehn Prozent und Neuverhandlungen mit den Partnern und Lieferfirmen an. Die Verluste lagen laut Fokker im vergangenen Jahr ähnlich hoch wie 1993, als ein Minus von 460 Millionen Gulden (knapp 410 Mio. Mark) erwirtschaftet worden sei. Grund für diese Einbußen sei neben den schlechten Marktbedingungen die Schwäche des US-Dollars, wurde mitgeteilt. Bereits 1994 waren 1.500 Stellen gestrichen worden. Vor fünf Jahren hatte Fokker noch 13.300 Beschäftigt.

Der Vorstandsvorsitzende der Fokker-Muttergesellschaft Dasa, Jürgen E. Schrempp, sieht nach vollzogener Roßkur für den niederländischen Flugzeughersteller hervorragende Zukunftsperspektiven. In einem Interview der Westfälischen Nachrichten sagte Schrempp, der in wenigen Wochen von Edzard Reuter das Ruder bei Daimler-Benz übernehmen wird, zu den angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen: „Fokker hat für die Dasa eine sehr wichtige strategische Bedeutung und sichert uns die Führungsrolle im Segment der Regionaljets. Mit über fünfzig Prozent Weltmarktanteil, mit den modernsten Jets, die es zur Zeit gibt, und mit einer hochqualifizierten Mannschaft in Amsterdam haben wir die besten Voraussetzungen, um auf lange Sicht in diesem Markt an alte Erfolge anzuknüpfen, wenn der Markt wieder anzieht.“

Der Mehrheitserwerb durch Daimler-Benz (51 Prozent) war in den Niederlanden nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen worden. Sanierer Schrempp galt als Rambo, Fokker-Betriebsrat und Eigentümer Staat standen mit der Daimler-Führung zunächst auf Kriegsfuß.

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