: Reden beim Fingerhakeln
■ IG Metall will heute den Streik ausweiten und morgen bei den Arbeitgebern vorfühlen
München (AP) – Kurz vor Beginn der zweiten Streikwelle hat der bayerische IG- Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer gestern angekündigt, er werde am Donnerstag abend Kontakt mit den Arbeitgebern aufnehmen. Nach dem Treffen ihrer Spitzengremien wolle er „ausloten, ob noch eine Lösung am Verhandlungstisch möglich ist“. Das gelte unabhängig davon, ob die Unternehmer am Donnerstag Aussperrungen oder konkrete Verhandlungsangebote beschlössen.
Um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, rief die Gewerkschaft für heute weitere 5.800 Metaller in elf bayerischen Betrieben in den Ausstand. Schwerpunkte der zweiten Streikwelle liegen in München, im oberbayerischen Traunreut bei Traunstein, im Raum Würzburg, in Mittelfranken und in der Oberpfalz. Seit Wochenbeginn streiken bereits rund 14.300 Metaller in 22 Betrieben mit mehr als 24.000 Beschäftigten.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes, Rainer Hildmann, wertete die Ausweitung des Streiks als „maßlose Drohgebärde“, die „unsere Gegenwehr förmlich herausfordert“. Dabei hätten die Arbeitgeber immer wieder betont, daß sich die geforderte Kostenentlastung nicht unmittelbar im Geldbeutel des Arbeitnehmers bemerkbar machen werde. Eine Möglichkeit sei, die für den 1. Oktober geplante Einführung der 35-Stunden-Woche zu verschieben. Die IG Metall lehnte dies erneut ab. Kommentar Seite 10
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