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Obdachlosen zu Tode gequält

Drei Männer im Alter von 18 bis 20 Jahren, die wegen Mordes an einem Obdachlosen angeklagt sind, haben am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht grausame Mißhandlungen und die Tötung des Opfers zugegeben. Für das Motiv hatten die Freunde aus Wilmersdorf zu Prozeßbeginn keine Erklärung mehr. Vor der Polizei hatte ein 19jähriger Angeklagter mit Spitznamen „Mephisto“ ausgesagt, er habe „im Blutrausch“ gehandelt. Dieses Geständnis zog er zurück. Die Angeklagten gaben zu, den 43jährigen Stadtstreicher in der Nacht zum 27. August 1994 mit Schlagknüppeln und Messerstichen gequält und ihm die Kehle durchgeschnitten zu haben. Danach hätten sie Hakenkreuze in seinen Rücken geritzt, um den Verdacht auf Skinheads zu lenken. Die Freunde hatten eigenen Angaben nach große Mengen Alkohol getrunken. Sie hatten sich bewaffnet für eine Auseinandersetzung mit einer gegnerischen Jugendgang. Angeblich wollten die drei Beschuldigten dem Obdachlosen nur einen „üblen Streich“ spielen. Sie gaben sich als Polizisten aus, führten ihr Opfer in einen Park, entkleideten den Mann teilweise und durchsuchten ihn. „Mephisto“, der zu Hause schwarze Messen gefeiert hatte, begann die Messerstecherei. Es sei ihm nicht bewußt gewesen, was er tat. Sein bester Freund mit Spitznamen „Wotan“, damals erst 17 Jahre alt, hatte „keine Erinnerung“ mehr. Er müsse aber davon ausgehen, so der Tierpfleger-Lehrling, daß er zugestochen habe. Auch der dritte Angeklagte hat angeblich sein Gedächtnis an das Geschehen verloren. Er schließe aber nicht aus, daß er dem Obdachlosen die Kehle durchgeschnitten habe.dpa

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