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Vermittlung in Kabul

■ Erfolg der Taliban in Afghanistan

Kabul (rtr) – Die islamistische Taliban-Miliz ist in Afghanistan ihrem erklärten Ziel, eine Friedenslösung im Bürgerkrieg zu finden und eine fundamentalistische Regierung einzusetzen, offenbar einen Schritt näher gekommen. Kämpfer der Schiiten-Miliz Hizb- i-Wahdat begannen gestern mit der Räumung ihrer Stellungen im Südwesten Kabuls und ließen nach Angaben eines Taliban-Sprechers ihre Waffen zurück. Augenzeugen berichteten, mit der Hizb-i-Wahdat verbündete Soldaten sammelten sich unbewaffnet am Hauptquartier der Taliban in Charisjab.

Der regionale Taliban-Kommandeur Mullah Borjan sagte, er habe am Mittwoch Hizb-i-Wahdat und die Regierungstruppen aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Die Schiiten-Miliz habe die Bedingungen akzeptiert und mit dem Rückzug begonnen. Taliban wolle ein Ende der Kämpfe und des Tötens auf beiden Seiten der Front erreichen. Man habe mit der Schiiten-Miliz keinen Kompromiß ausgehandelt, diese habe vielmehr bedingungslos dem Rückzugsverlangen zugestimmt, sagte Borjan.

Der Taliban-Kommandeur bestätigte, daß es am Mittwoch Zusammenstöße zwischen Taliban- Einheiten und Regierungstruppen gegeben habe. Diesen habe aber ein Mißverständnis zugrunde gelegen, das später ausgeräumt worden sei. Die Regierungstruppen hätten geglaubt, Taliban greife sie an. Tatsächlich aber hätten seine Leute nur Stellungen der Hizb-i-Wahdat übernommen, sagte Borjan. Wenn jetzt noch weiter gekämpft werde, sei das einzig Schuld der Regierungstruppen. Zuvor hatten die Taliban gedroht, sie würden einschreiten, um die seit drei Tagen andauernden Kämpfe zwischen den zu Präsident Burhanuddin Rabbani stehenden Truppen und der oppositionellen Hiz-i-Wahdat zu beenden.

Zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung soll jetzt der Chef der pakistanischen Partei Jamiat-i-Ulema-i-Islam, Maulana Fazalur Rehman, vermitteln. Er traf am Mittwoch in Kabul ein. Rehmans Partei unterhält Religionsschulen, an denen auch viele Taliban-Kommandeure ausgebildet wurden.

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