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Rätsel um mutmaßlichen Serienkiller

■ Kripo tappt im dunkeln / 15 weitere Delikte zugegeben

Serienmörder oder nicht? Noch immer haben die Ermittlungsbehörden keine konkreten Anhaltspunkte für die Schuld des mutmaßlichen Serienmörders Thomas R. Auf einer Pressekonferenz betonte dennoch gestern Gerd Hasse, Leiter der 5. Mordkommission, daß er die Geständnisse des Mannes, sieben Morde begangen zu haben, für glaubwürdig hält.

Der 34jährige Gelegenheitsarbeiter war am 28. Februar verhaftet worden. Neben den ihm zur Last gelegten Tötungsdelikten an der 34jährigen Gabriela P. und dem Rentner Eckart T., hatte er fünf weitere Morde gestanden. Bernd Mayer vom Landeskriminalamt erklärte, daß Thomas R. inzwischen fünfzehn weitere schwere Straftaten, vorwiegend Raub- und Sexualdelikte zugegeben habe.

In einem der von R. gestandenen Mordfälle war 1983 ein 22jähriger Mann zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Trotz erdrückender Indizien hatte der Verurteilte seinerzeit die Ermordung der 78jährigen Melanie Sch. geleugnet.

Wie Oberstaatsanwalt Wiedenberg mitteilte, habe Thomas R. zu dieser Zeit im Hause des Opfers gelebt und komme deshalb ebenfalls als Täter in Betracht, zumal er präzise Angaben zum Tathergang in der Wohnung der Rentnerin gemacht habe.

Im Moment überprüfe man, ob der sich selbst belastende Thomas R. sein Täterwissen aus anderen Quellen bezogen habe. Daß der Mann seine Aussagen widerrufen habe, wie die Bild behauptete, trifft nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Wiedenberg nicht zu. Allerdings werde die Überprüfung der Aussagen noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Peter Lerch

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