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Ein Porträtist der Stadt Istanbul

■ Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk

Orhan Pamuk wurde 1952 in Istanbul geboren. Er studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Mit 30 Jahren legte er sein Romandebüt „Cevdet Bey und seine Söhne“ vor – ein türkischer Buddenbrook-Roman, der seinem Autor gleich den angesehensten türkischen Literaturpreis einbrachte.

Der Familiensaga folgte 1984 „Das stille Haus“. Sein drittes Buch „Die weiße Festung“, 1991 im Insel-Verlag in deutscher Übersetzung erschienen, spielt im 17. Jahrhundert und thematisiert auf eine in der türkischen Literatur völlig neuartige spielerische Weise die Orient-Okzident-Problematik.

„Das schwarze Buch“ – Kriminalgeschichte, mystisches Traktat, Alltagsgeschichte und Stadtporträt Istanbuls in einem, soeben im Carl Hanser Verlag erschienen – war in der Türkei ein großer Bestseller und wurde von der Kritik als „Durchbruch“ in der türkischen Gegenwartsliteratur gepriesen.

Pamuks Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Für seine Romane erhielt er 1990 den „Independent European Fiction Award“, 1991 den „Prix de la découverte européenne“. Seit jüngster Zeit mischt er sich auch in die politischen Debatten der Türkei ein. Er stellte sich hinter Yașar Kemal und Aziz Nesin, denen aufgrund in deutschen Zeitschriften erschienener Artikel, die sich kritisch mit der türkischen Kurden-Politik auseinandersetzen, in der Türkei eine Verurteilung wegen „Separatismus“ droht. Das Gespräch wurde kürzlich während einer Lesereise Orhan Pamuks in Berlin geführt.

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