: Es kann weiterverhandelt werden
■ Christopher meldet Fortschritte bei Gesprächen in Damaskus und Jerusalem.
Tel-Aviv (taz) – Der amerikanische Außenminister Warren Christopher, der gestern vor Abschluß seiner Nahostreise noch einmal zwischen Jerusalem und Damaskus „pendelte“, brachte Zufriedenheit zum Ausdruck: Ein bedeutender Fortschritt in Richtung einer Erneuerung und gar Beschleunigung der israelisch-syrischen Verhandlung sei erzielt worden.
In Christophers Gesprächsrunden ging es zum einen um die Ankurbelung des Friedensprozesses auf möglichst hoher diplomatischer und militärischer Ebene, und die von Washington angebotene, intensivere amerikanische Beteiligung dabei. Zudem standen „konkrete Details“ über zukünftige und während der einzelnen Rückzugsphasen israelischer Truppen zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen auf den 1967 besetzten Golanhöhen zur Debatte. Gemeint sein dürften Verhandlungen über die Errichtung demilitarisierter und waffengattungsbeschränkter Zonen, und Kontrollsysteme. Nach Aussage hoher Beamter in Christophers Stab, hat sich der US-Außenminister selbst mit der Lösung der umstrittenen Probleme beschäftigt und Kompromißvorschläge eingebracht.
Während der amerikanische Außenminister am Montag fünf Stunden lang mit Präsident Assad in Damaskus konferierte, inspizierte ein US-Militärteam unter Leitung des Vertreters des US-Generalstabs, General Daniel Christman, das Golangebiet von der syrischen Seite, um topographische Probleme vor Ort zu studieren. Vor einiger Zeit hatte der amerikanische Stabchef General John Shalikashvili höchstpersönlich eine ähnliche Inspektion von der israelischen Seite her unternommen. All dies geschieht auch im Zusammenhang mit Plänen für den Einsatz amerikanischer Truppen oder militärischer Beobachter bei der Überwachung der Rückzugs- und Sicherheitsarrangements.
In einer Ansprache an die Arbeitsparteifraktion in der Knesset erklärte Israels Außenminister Schimon Peres am Montag, daß Israel „bereit ist, den vollen Preis für Frieden mit Syrien zu zahlen. Ich weiß, daß es (für uns) sehr schmerzlich sein wird, aber wir dürfen diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen.“ Die Arbeitspartei will die Zeit bis zu den Wahlen im November des kommenden Jahres ganz der Herstellung des Friedens widmen, sagte Peres. Sein Stellvertreter Jossi Beilin äußerte sich gestern vor Journalisten jedoch skeptischer, daß noch einige intensive Verhandlungsmonate notwendig seien, um ein Abkommen mit Syrien zu schließen. Amos Wollin
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