: Zurück in finstere Zeiten
■ Gefangene in Alabama sollen wieder an die Kette
Washington (AFP) – Der US- Bundesstaat Alabama will seine Sträflinge künftig wieder in Ketten legen. Gedacht sind die archaischen Utensilien vor allem für Neuzugänge. Die ersten 90 Tage ihrer Haft sollen die Gefangenen in Ketten zur öffentlichen Zwangsarbeit geführt werden, vor allem im Straßenbau.
Der republikanische Gouverneur Alabamas, Fob James, will den Gefangenen damit, wie er sagt, den Aufenthalt im Gefängnis so unangenehm wie möglich machen. Nach seiner Ansicht werden sie dann, einmal freigelassen, alles tun, um nie mehr zurückkehren zu müssen.
Doch scheint der harte Kurs in dem US-amerikanischen Südstaat noch einen weiteren Hintergrund zu haben. Mit ihrem Law-and-order-Gebaren gehen die Republikaner derzeit auf Wählerfang. „Es geht uns darum, das Bild zu ändern, das die Öffentlichkeit von unseren Gefängnissen hat. Die denken, die Häftlinge würden den ganzen Tag nur Fernsehen gucken und Coca-Cola trinken“, sagt der Sprecher des Gouverneurs, Donald Claxton. Die öffentliche Zwangsarbeit, noch dazu in Ketten, wäre ein weithin sichtbares und unmißverständliches Zeichen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen