: Angebliche Hätschelei
■ betr.: „Wir produzieren Ideolo gie“, taz vom 15. 3. 1995
[...] In Christoph Seils Darstellung erscheint die PDS (West), in diesem Fall konkret die PDS Kreuzberg, als kleinkariertes Sittengemälde von kuriosen Typen, über die das Leben und die Geschichte längst hinweggegangen sind. Da hilft auch die angebliche Hätschelei der PDS-Zentrale (Ost) samt großzügiger Geldtransfers nicht weiter.
Seils vermittelt den Eindruck, als schwimme die PDS-Kreuzberg geradezu im Geld. Richtig ist, daß die genannte Summe von 80.000 DM keineswegs für Kreuzberg, sondern insgesamt für die Westberliner PDS sowohl für den Europa- als auch den Bundestagswahlkampf 1994 vom Landesverband zur Verfügung gestellt wurde.
Hätte sich Seils in dieser Frage an die Wahrheit gehalten, dann hätte er auch Mühe gehabt, den „auf Basisdemokratie gedrillten ,Choleriker‘ Schneider“ (was ist das für ein Monster?) abzuqualifizieren. Schneiders Rücktritt aus dem Landesvorstand erfolgte wegen dessen Kritik an der mangelnden strukturellen Förderung der Westberliner PDS-Gruppen, die sich u.a. auf die Finanzierung der langfristigen politischen Arbeit in Westberlin bezog. Michael Prütz für den Bezirks-
vorstand der PDS Kreuzberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen