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Stolpe für Sinti-Mahnmal

■ Sachsenhausen-Gedenken: Scharping warnt vor „Alltagsfaschismus“

Bei einer Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen hat SPD-Bundesvorsitzender Rudolf Scharping vor rechtsextremen Tendenzen gewarnt. Er forderte zugleich einen entschiedenen Einsatz aller Demokraten gegen den „Alltagsfaschismus“. Das Netzwerk der Rechtsextremen müsse zerstört werden, forderte Scharping. Wer sich heute gegen Menschen anderer Hautfarbe, Kultur und Sprache richte, wende sich morgen gegen die gesamte demokratische Gesellschaft, warnte er.

In Sachsenhausen nördlich von Berlin waren zwischen 1936 und 1945 über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Zehntausende wurden umgebracht oder starben an den unmenschlichen Haftbedingungen. Im April jährt sich der 50. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager in Sachsenhausen und Ravensbrück.

Ein Gedenkraum für ermordete Sinti und Roma ist in der brandenburgischen KZ-Gedenkstätte Ravensbrück eingeweiht worden. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) forderte bei der Gedenkfeier vor über 100 Menschen, die Erinnerung an die Opfer des NS- Regimes wachzuhalten. „Die Gefahr der Abstumpfung ist groß“, mahnte er. Auch Minderheiten wie die Sinti und Roma, die allein wegen ihrer Rasse verfolgt wurden, müßten in das Gedenken einbezogen werden. Stolpe sprach sich für die Schaffung eines Mahnmals für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma aus: „Ein solches Denkmal gehört nach Berlin.“ In Ravensbrück waren über 130.000 Frauen und Kinder aus 20 Nationen eingekerkert. Zehntausende starben an den unmenschlichen Lagerbedingungen oder durch gezielte Vernichtungsaktionen der SS. dpa

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