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Ökologisches Bauen ganz am Anfang

■ Ökologische Nachrüstung der Gebäude spart Heizwerk ein

Das Thema ist alt, aber beim ökologisch orientierten Neubau kommt die Stadt nur langsam aus den Kinderschuhen. Bis auf wenige Vorzeigehäuser, etwa das Ökohaus im Bezirk Tiergarten oder das Solarhaus in der Bülowstraße, „gibt es erst wenige neue Gebäude, die den Anforderungen der neuen Wärmeschutzverordnung entsprechen“, sagte gestern Bausenator Wolfgang Nagel. Beispiele für den ökologischen Siedlungsbau und Niedrigenergiestandards, die die Vorgaben für die Wärmeschutzverordnung um mindestens zwanzig Prozent unterschreiten sollten, gingen in den kommenden Jahren in Bau. In der Vorbereitung seien Projekte in Marzahn und in Pankow.

Diese Neubauten, so Nagel weiter, würden noch als „Modellvorhaben“ geführt und gefördert. Seit 1994 seien aber für alle großen Entwicklungsprojekte wie im Spreebogen oder in Biesdorf-Süd Energieversorgungskonzepte aufgestellt worden, um die energetisch und wirtschaftlich günstige Versorgungslösung zu ermitteln. Als „Pilotprojekt“ hob Peter Förster-Baldenius, in der Bauverwaltung für den ökologischen Stadtumbau zuständig, das Neubauprojekt Lichterfelde-Süd hervor. Dort experimentiere man mit Solarenergie und Tiefenspeicher. Förster-Baldenius erinnerte, daß beim ökologischen Neubau derzeit Mehrkosten von rund 10.000 Mark pro Wohnung entstünden. In Pankow laufe „eine Versuchsplanung mit dem Ziel, Niedrigenergie ohne Mehrkosten zu erreichen“.

Nach Ansicht des Bausenators ist für die nahe Zukunft nicht der Ökoneubau, sondern „die nachträgliche Ökologisierung“ des vorhandenen Gebäudebestandes entscheidend. „Allein durch die Modernisierung von Heizungen im Ostteil Berlins“, so Nagel, „konnte 1991 und 1992 eine Jahresenergieeinsparung von 537 Millionen Kilowattstunden erbracht werden.“ Das entspräche etwa der Leistung in den Fernheizwerken Neuköllns. Zugleich konnten die Kohlendioxid-Emissionen um knapp 190.000 Tonnen verringert werden. Für die Heizungsmodernisierung wurden insgesamt rund 400 Millionen Mark an Fördermitteln des Bundes und des Landes bereitgestellt, sagte Nagel. Rund 150.000 Wohnungen Ostberlins – ein Viertel aller Wohnungen in den östlichen Bezirken – seien diese Investitionen zugute gekommen. Rolf Lautenschläger

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