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Frauen sitzen fest

Ins Stocken geraten ist der Frauenkonvoi mit dringend benötigten Hilfsgütern für die hungernden Menschen in Bihaç. Die 31 mit Lebensmitteln beladenen Lastwagen von Frauengruppen aus mehreren europäischen Ländern stehen seit dem 26. März im Niemandsland zwischen serbischen und kroatischen Truppen in der Nähe der Stadt Sisak und erhalten bisher nicht die Erlaubnis, über serbisch kontrolliertes Gebiet nach Bihaç weiterzufahren.

Eine Verhandlungskommission ist am letzten Donnerstag gescheitert, ein Mitglied der Verhandlungsdelegation wurde sogar von den Behörden der serbisch besetzten Gebiete unter den Augen von Offiziellen der UNO-Truppen verhaftet. Es handelt sich um einen britischen Staatsbürger kroatischer Herkunft, der als erfahrener Konvoiführer zusammen mit Christel Dahlenburg vom Internationalen Frauenarchiv in Oberhausen nach Knin reisen sollte.

Weil ein Hubschrauber der Vereinten Nationen wegen eines Sturms in Knin nicht landen konnte, wurden beide in einem Bus der UNO von der kroatischen Stadt Split aus nach Knin gebracht. Der Verhandlungsleiter wurde sofort verhaftet und wird seither festgehalten. Den Organisatorinnen ist es bisher nicht gelungen, die UNO oder das UN-Flüchtlingswerk UNHCR zu einer massiven Unterstützung der Aktion zu bewegen. Zu der Hilfsaktion für die Menschen in Bihaç hatten kroatische und bosnische Frauengruppen aufgerufen. In kürzester Zeit konnten die 31 Lastwagen mit Lebensmitteln organisiert und in Bewegung gesetzt werden.

Die Organisatorinnen – unter ihnen neben Christel Dahlenburg auch Nina Kadić von der kroatischen Frauengruppe Tresňjevka – hoffen nach wie vor auf das Gelingen ihrer Aktion und setzen auf den öffentlichen Druck durch Frauen in aller Welt. Sie fordern die sofortige Freilassung des in Knin Festgehaltenen.

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