piwik no script img

Mitsu-Benz: Eine Ehe fürs Leben

■ Mitsubishi-Chef bekräftigt Kooperation mit Daimler-Benz und will Ökoprojekte vorantreiben

Tokio (taz) – Shinroku Morohashi, Präsident des Mitsubishi-Handelshauses und wahrscheinlich der mächtigste Manager der Welt, versichert in einem taz-Gespräch kategorisch: „Solange ich lebe, werde ich mich für die Zusammenarbeit mit Daimler-Benz einsetzen. Unsere Zusammenarbeit ist sehr erfolgreich und wird immer neue Projekte abwerfen.“ Dieses überraschende Resümee einer bislang eher unspektakulären Kooperation zwischen den größten Unternehmensgruppen in Europa und Asien zieht Morohashi genau fünf Jahre nach dem ersten Spitzentreffen zwischen Mitsubishi und Daimler- Benz im März 1990 in Singapur.

Den Grund für die langsame, etwas geheimnisvolle Vorgehensweise beider Konzerne erklärt Morohashi mit der Notwendigkeit, „in einer so wichtigen Angelegenheit nichts zu überstürzen“. Doch nun legte der Mitsubishi-Präsident neue Pläne für die internationale Unternehmenskooperation vor: „Mit Daimler wollen wir Projekte auch mit einem moralischen Anspruch verwirklichen“, sagte Morohashi. Besonders in China will der Topmanager dabei Rücksicht auf „wirklich ernste Umweltprobleme“ nehmen. Der Mitsubishi- Chef sprach in diesem Zusammenhang erstmals von Plänen seines Unternehmens, gemeimsam mit Daimler-Benz die Schadstoffbegrenzung in der chinesischen Kohleindustrie zu fördern. Auf den Vorschlag des Daimler-Benz-Vorsitzenden Edzard Reuter, der in der taz gefordert hatte, in China demnächst nur Autos mit Katalysator herzustellen, vermied Morohashi hingegen eine direkte Reaktion. gb

Interview auf Seite 12

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen