: Diät für den Speckgürtel
■ Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg vereinbart
Berlin und das brandenburgische Umland gehen bei der Landesentwicklung in Zukunft einen gemeinsamen Weg. Der Berliner Senat und die Potsdamer Landesregierung verabschiedeten gestern ein sogenanntes „Planungspaket“, in dem die Rahmenrichtlinien für eine länderübergreifende Planungsabteilung sowie die Entwicklung für den „engeren Verflechtungsraum“ geregelt werden. Außerdem ist in dem Paket der Landesplanungsvertrag, den morgen Ministerpräsident Stolpe und der Regierende Bürgermeister Diepgen paraphieren, mit eingeschnürt. Mit dem Planungspaket werden die Weichen gestellt, das Gebiet Berlins und der umliegenden Regionen – die Gemeinden, Städte und Kreise – „koordiniert zu entwickeln“, sagte Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck.
Ab 1. Januar 1996 sei vorgesehen, eine neue Landesplanungsabteilung für die „Koordination“ einzusetzen. Neubaumaßnahmen in den Umlandgemeinden würden dann von der Behörde ebenso gesteuert wie Gewerbeansiedlungen, Fragen des Naturschutzes und des Verkehrs. Außerdem lege der Entwicklungsplan die Möglichkeiten für Städte und Dörfer fest, in welchen Grenzen sie sich erweitern dürften.
Grundlage der gemeinsamen Raumordnung bleibt nach Ansicht von Berlins Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer das Leitbild der dezentralen Konzentration. „Berlin hat ein großes Interesse daran, die polyzentrale Entwicklung innerhalb und außerhalb Berlins zu stärken, damit der Speckgürtel um die Stadt nicht volläuft.“ Die Ansiedlungen müßten daher auf bestimmte Bereiche in den Bezirken und im Umland „gelenkt“ werden, um so Freiraumressourcen zu sichern. Rolf Lautenschläger
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