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Meister des Todes

■ Drei Viertel aller schweren Waffen stammen aus den USA und Deutschland

Washington/Stockholm (rtr/ taz) – Die USA und Deutschland stehen einsam an der Spitze der Waffen-Exportländer. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Friedensforschungs-Instituts SIPRI in Stockholm und des US-amerikanischen Monterey-Instituts für Internationale Studien lieferten die USA 40 Prozent aller 1994 gehandelten schweren Waffen, die Deutschen 35 Prozent. Weit abgeschlagen auf Rang drei folgt Großbritannien mit weniger als 10 Prozent.

Die BRD konnte ihren zweiten Platz in der makabren Rangliste verteidigen, weil sie im letzten Jahr noch einmal große Mengen der Volksarmee-Erbmasse verschenkte oder billig verkaufte. Empfängerländer des Mordwerkzeugs waren „jeweils Alliierte oder gute Freunde“, sagt Siemon Wezeman. Er erforscht für SIPRI den weltweiten Waffentransfer und ist einer von zwei Autoren des Reports. Die Türkei und Griechenland waren die Staaten der Erde, die 1994 am meisten Waffen importierten. „Vor allem diese beiden Länder haben sich mit Second- hand-Waffen eingedeckt“, so Wezeman. Doch auch Schweden, Indonesien oder Malaysia griffen zu. Ein gewinnbringender Handel: Sie ersetzen damit Waffensysteme aus den vierziger und fünfziger Jahren durch nicht mehr ganz taufrische, aber ständig modernisierte Systeme – wie zum Beispiel Panzer aus den Sechzigern mit den neuesten Zielsystemen und Kanonen.

Die Studie berücksichtigte 214 Deals, bei denen insgesamt 8.000 schwere Waffen wie Raketen, Panzer oder Flugzeuge den Besitzer wechselten. Wezeman: „Wir haben die Stückzahlen miteinander verglichen, nicht aber den Wert der Rüstungsgüter.“ Rüstungsfans wie Indien, Taiwan oder Saudi- Arabien, der drittgrößte Importeur, liegen bei dieser Zählung weiter hinten. Sie kaufen meist neue, aber teure Waffen. rem

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